Eine Kurdin meldet sich zu Wort
Briefe und Schriften aus dem Gefängnis
»Was haben wir verbrochen, um so bestraft zu werden? Nur eines: wir haben Zeugnis abgelegt und das Ausmaß der Tragödie des kurdischen Volkes in der Türkei an die Öffentlichkeit gebracht.« Als erste Kurdin wurde Leyla Zana 1991 ins türkische Parlament gewählt. Die Abgeordnete der Demokratischen Partei Kurdistans setzte sich für die Interessen ihres Volkes ein - ihr besonderes Augenmerk galt der Situation der Frauen.
Sie sorgte dafür, daß international verstärkt über die Lage in Kurdistan berichtet wurde. Dabei war ihr klar, daß es in der Türkei auch für Abgeordnete kein Recht auf freie Meinungsäußerung gibt.
Leyla Zana wurde 1994 wegen Hochverrats zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt: Sie hatte im türkischen Parlament einige Sätze auf Kurdisch gesprochen. Ihre »Briefe und Schriften aus dem Gefängnis« ermöglichen Einblicke in die Situation Kurdistans der 90er Jahre. |