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Das Kriegsgeschehen 2007


Auteur :
Éditeur : VS Verlag Date & Lieu : 2009, Wiesbaden - Allemagne
Préface : Pages : 282
Traduction : ISBN : 978-3-531-16620-9
Langue : AllemandFormat : 210x297 mm
Code FIKP : Liv. De.Thème : Général

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Das Kriegsgeschehen 2007

Das Kriegsgeschehen 2007

Wolfgang Schreiber

VS Verlag

Das Kriegsgeschehen des Berichtsjahrs 2007 erwies sich auf den ersten Blick als sehr konstant. Die Zahl von insgesamt 42 Kriegen und bewaffneten Konflikten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr nur leicht. Hinter den reinen Zahlen verbirgt sich allerdings ein großer Austausch. Zehn Konflikte des Vorjahres sind in diesem Jahrbuch nicht mehr mit eigenen Texten vertreten, umgekehrt sind sieben Konflikte neu hinzugekommen. Trotz des Rückgangs der Zahl und auch der Intensität der Kriege in den letzten anderthalb Jahrzehnten nach ihrem Höhepunkt 1992 gehören gewaltsam ausgetragene Massenkonflikte weiterhin zu den gravierendsten Problemen der Weltgesellschaft.

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VORWORT

Das vorliegende Jahrbuch setzt die Reihe der seit 1993 erscheinenden Jahresberichte der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) zum weltweiten Kriegsgeschehen fort. Das Jahrbuch 2007 steht dabei für ein kleines Jubiläum. Zum zehnten Mal erscheint "Das Kriegsgeschehen" damit in Buchform.

Kernstück des Jahrbuchs ist das rund 230-seitige Konfliktregister mit seinen Einzelberichten zu 42 Konflikten. Sie geben Auskunft über die strukturellen Hintergründe, die historischen Entwicklungen und die aktuellen Ereignisse der Kriege und bewaffneten Konflikte des Jahres 2007. Ein Index der Konfliktakteure sowie Hinweise auf weiterführende Literatur und aktuelle Internet-Adressen machen das Konfliktregister zu einem benutzerfreundlichen Nachschlagewerk, das sowohl eine schnelle, aktuelle Information wie auch eine vertiefte Lektüre zu den aktuellen Gewaltkonflikten ermöglicht. Eingebettet sind die Einzelberichte in einen Überblick über die Tendenzen und Charakteristika des Kriegsgeschehens im Berichtsjahr 2007, der diese in regionale und internationale Zusammenhänge einordnet.

Die Arbeit an diesem Jahrbuch ist eine Gemeinschaftsleistung der AKUF, die 1978 von Prof. Dr. Klaus Jürgen Gantzel gegründet wurde und seither als Forschungsseminar am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hamburg angeboten wird. "Das Kriegsgeschehen" ist das Hauptperiodikum der AKUF, zugleich aber nur ein Ausschnitt der umfangreichen wissenschaftlichen Tätigkeit ihrer Mitglieder. Hierzu zählt neben verschiedenen Forschungsprojekten und zahllosen Veröffentlichungen auch eine umfangreiche Kriege-Datenbank. Einen umfassenden Überblick über die Arbeit der AKUF und über das weltweite Kriegsgeschehen bietet die AKUF-Homepage unter < www.akuf.de >.

Da die AKUF ohne finanzielle Unterstützung seitens der Universität Hamburg arbeiten muss, gilt – auch für dieses Jahrbuch – mein besonderer Dank ihren engagierten Mitgliedern.

Hamburg, im November 2008
Jens Siegelberg, Leiter der AKUF



AKUF-Kriegsdefinition

'Krieg' definiert die AKUF in Anlehnung an den ungarischen Friedensforscher István Kende (1917-1988) als einen "gewaltsamen Massenkonflikt, der alle folgenden Merkmale ausweist: (a) an den Kämpfen sind zwei oder mehr bewaffnete Streitkräfte beteiligt, bei denen es sich mindestens auf einer Seite um reguläre Streitkräfte (Militär, paramilitärische Verbände, Polizeieinheiten) der Regierung handelt; (b) auf beiden Seiten muss ein Mindestmaß an zentralgelenkter Organisation der Kriegführenden und des Kampfes gegeben sein, selbst wenn dies nicht mehr bedeutet als organisierte bewaffnete Verteidigung oder planmäßige Überfälle (Guerillaoperationen, Partisanenkrieg usw.); (c) die bewaffneten Operationen ereignen sich mit einer gewissen Kontinuität und nicht nur als gelegentliche, spontane Zusammenstöße, d.h. beide Seiten operieren nach einer planmäßigen Strategie, gleichgültig ob die Kämpfe auf dem Gebiet eines oder mehrerer Gesellschaften stattfinden und wie lange sie dauem." Kriege gelten als beendet, soweit Kampfhandlungen dauerhaft, d.h. für mindestens ein Jahr, eingestellt bzw. nur unterhalb der AKUF-Kriegsdefinition fortgesetzt werden. Bei einem 'bewaffneten Konflikt' handelt es sich um gewaltsame Auseinandersetzungen, bei denen die Kriterien der Kriegsdefinition nicht in vollem Umfang gegeben sind.



Daten und Tendenzen des Kriegsgeschehens 2007

Wolfgang Schreiber


Das Kriegsgeschehen des Berichtsjahrs 2007 erwies sich auf den ersten Blick als sehr konstant. Die Zahl von insgesamt 42 Kriegen und bewaffneten Konflikten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr nur leicht. Hinter den reinen Zahlen verbirgt sich allerdings ein großer Austausch. Zehn Konflikte des Vorjahres sind in diesem Jahrbuch nicht mehr mit eigenen Texten vertreten, umgekehrt sind sieben Konflikte neu hinzugekommen. Trotz des Rückgangs der Zahl und auch der Intensität der Kriege in den letzten anderthalb Jahrzehnten nach ihrem Höhepunkt 1992 gehören gewaltsam ausgetragene Massenkonflikte weiterhin zu den gravierendsten Problemen der Weltgesellschaft.

Dabei mag die Zahl der in Kriegen direkt bei Kampfhandlungen getöteten Menschen mit einigen Tausend eher gering erscheinen. Nicht vergessen werden sollten allerdings die anderen menschlichen Opfer der Kriege: Zehntausende sterben an indirekten Folgen wie Hunger und Krankheiten, insbesondere Frauen und Mädchen werden massenhaft vergewaltigt, Kindersoldaten werden trotz internationaler Ächtung weiterhin rekrutiert und Millionen müssen aus den Kriegsgebieten fliehen. In vielen kleineren Kriegen und bewaffneten Konflikten, die geringere offensichtliche Kriegsfolgen aufweisen, macht alltägliche Gewalt ein "normales" Leben unmöglich.

Wie in jedem Jahr spielten auch 2007 in der Öffentlichkeit nur die wenigsten Kriege eine prominente Rolle. Wie auch in den letzten Jahren waren dies die beiden Kriege in Afghanistan und im Irak, an denen die USA und einige – auch europäische – Verbündete beteiligt sind. Das klassische Interesse für den Nahost-Konflikt wurde im Juni durch die Kämpfe zwischen den beiden führenden palästinensischen Gruppen Hamas und Fatah überlagert. Auch der kurze Krieg um ein palästinensisches Flüchtlingslager im Norden des Libanon fand seinen Niederschlag in der Medienberichterstattung.

Regelmäßig berichtet wurde auch über einige länger andauernde Kriege wie die in Somalia, im sudanesischen Darfur oder auf Sri Lanka. Aufgrund der Diskussionen um eine europäische Eingreiftruppe gerieten allenfalls noch die Kriege im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik ins Blickfeld. Andere Kriege wie in Kolumbien oder im Osten der Demokratischen Republik Kongo sorgten trotz der hohen Intensität, mit der sie im Vergleich zu vielen "kleineren Kriegen" und bewaffneten Konflikten geführt wurden, allenfalls partiell für Schlagzeilen. Für die meisten der 28 Kriege traf auch 2007 das Schlagwort von den "vergessenen Kriegen" zu.

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W. Schreiber (Hrsg.), Das Kriegsgeschehen 2007, DOI 10.1007/978-3-531-91919-5_1,
© VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009

 




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