Zu diesem Buch: Die Kurden zählen heute mindestens 20 Millionen Menschen im Nahen Osten; sie bilden in dieser Region nach den Arabern und den Türken — vor den Persern — die drittstärkste Nationalität. Das kurdische Volk konnte bisher keinerlei nationale Selbstbestimmung verwirklichen, weder als echte politische Mitbestimmung in den vier Staaten, die sich das Territorium Kurdistans teilen, noch als selbstverwaltete regionale Autonomie für auch nur eines der vier kurdischen Teilgebiete, noch in der Form nationaler Eigenstaatlichkeit. Das kurdische Volk genießt auch bei vielen Menschen im deutschen Sprachgebiet viele Sympathien, aber die kurdische Realität ist durch Romantik und viele Klischees verstellt. In den letzten zwei Jahrzehnten erschienen in deutscher Sprache kaum ein Dut¬zend Bücher über das kurdische Problem, jedoch waren fast alle diese Publikationen — wenn auch engagierte — Reisebe¬richte. Mit dem vorliegenden Band wird zum ersten Mal in deutscher Sprache ein Sachbuch zu Kurdistan veröffentlicht, das überwiegend von kurdischen Autoren verfaßt wurde und das eine Fülle detaillierter Informationen über Kurdistan und die Kurden enthält. Das vorliegende Buch, das die Ereignisse bis 1980 umfaßt, ist der 1. Band einer auf vier Bände angelegten Reihe „Kurdistan und die Kurden". Der 2. Band der Reihe (Verfasser: Ismet Chérif Vanly) enthält eine weitere Bibliographie und eine Adressenliste. |