SCHALLABURG 17. MAI - 1. NOVEMBER 1992
Herausgeber und Verleger: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. 111/2-Kulturabteilung
Schriftleitung: Dr. Alfred Janata Dr. Gottfried Stangler
Graphische Gestaltung: Mag. art. Erwin Moser
Gesamtherstellung: Wiener Verlag, 2325 Himberg
Satz: Edition Tau & Tau Type, 7202 Bad Sauerbrunn Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 294
Wien 1992 1. Auflage. ISBN 3-85460-061-5
Veranstalter Bundesland Niederösterreich gemeinsam mit dem Museum für Völkerkunde, Wien
Geschäftsführung Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Abteilung 111/2 - Kulturabteilung Univ.-Doz. Dr. Georg Schmitz
Konzeption und wissenschoftliche Ausstellungsleitung Dr. Alfred Janata, Museum für Völkerkunde
Reinhold Finke Werner Finke Karin Kren Maria Anna Six
Ausstellungskoordinator Dr. Gottfried Stangler
Ausstellungsgestaltung Atelier Putz
Grafik-Design Mag. art. Erwin Moser
Geschäftsführer der Schallaburg Franz Strohmeier
Technischer Sachbearbeiter Ing. Hubert Schwarz
Ausstellungssekretariat Reinhold Finke Mag. Barbara Köfler Karin Kren Maria Anna Six
Irene Eder Gabriele Erhart Friederike Koch Gerhard Florian Riemer
Werbung Mag. Eva Smekal Mag. Eva Staindel Maria Jungwirth
Rechtliche Angelegenheiten Dr. Paul Ebhart
Elektro- und Sicherheitstechnische Angelegenheiten Ing. Hubert Schwarz Hubert Moschinger
Ton und Video Reinhold Finke Ing. Willi Magerl (Videoteam Amstetten)
Restaurierungen Walter Baumgartner Ursula Hamm
Presse Wirkl. Hofrat Dr. Franz Öswald Oberreg.-Rat Dr. Heinz Werner Eckhardt
Protokoll Dr. Ernst Schebesta
Übersetzungen aus dem Französischen: Annelies Glander aus dem Hebräischen: Renate Meissner
Atelier Moser Mag. Senta Moser-Brandsch Eva Lutz
Örtliche Ausstellungsleitung Doris Heumesser Brigitta Erber Heidelinde Leitner †
Weiters haben an der Ausstellung mitgewirkt: Norbert Braunecker, Ottilie Benauer, Gertrude Dörfler, Aline Ehrenfried, Dr. Helmut Graser, Johann Heher, Christina Hrusak, Mag. Norbert Kirchner, Rudolf Klippl, Erich Lang, Andrea Mukstadt, Georg Pfau, Helene Schmid, Werner Schoberwalter, Wilhelm Schuster, Dr. Alfred Willander, Hermine und Manfred Wondra.
Vor die Tore des Museums treten" ist seit jeher ein Leitmotiv der Arbeit des Museums für Völkerkunde Wien. Die Außenausstellung in der Schallaburg im Jahre 1992 — gemeinsam mit dem Land Niederösterreich - über die Kurden ist ein Höhepunkt in dieser Tätigkeit. Sie liegt im Interesse beider Institutionen: Das Völkerkundemuseum will mit den Ergebnissen seiner wissenschaftlichen Forschungsund Sammeltätigkeit wirksam werden, das Land Niederösterreich will gehaltvolle Ausstellungen organisieren.
Diese Zusammenarbeit hat gute Erfolge gezeitigt und soll fortgesetzt werden. Daß sie in diesem Jahr infolge der umfangreichen Ausbaumaßnahmen im Hauptgebäue des Völkerkundemuseums in der Neuen Hofburg besonders erschwert wurde und außerdem noch durch die für eine solche Großausstellung sehr späte Inangriffnahme höchste Leistungen abforderte, ist nach Abschluß des gelungenen Vorhabens nicht mehr wesentlich.
Den Kurden, jenem unbeugsamen Volk in den fernen Bergen, wird in der Dokumentation dieser Ausstellung und des Katalogs ein würdiges Denkmal gesetzt. Anerkennung und Dank allen, die daran mitgearbeitet haben, von Seiten des Museums für Völkerkunde und seinen Mitarbeitern, von Seiten des Landes Niederösterreich und den Organisatoren dieser Ausstellung — und das Gleiche auch dem Volk der Kurden.
Hofrat Univ. Prof. Dr. Hans Manndorff Direktor, Museum für Völkerkunde Wien
DieAutoren der Beiträge
Joyce Blau, verehelichte de Wangen de Geroldseck aux Vosges * 1934 in Kairo, Ägypten. Absolventin der Ecole Nationale des Langues Örientales Vivantes, Paris. Doktorat in Orientalistik und Völkerkunde, Sorbonne, 1973. Professorin für kurdische Sprache und Literatur (seit 1970) sowie Lehrbeauftragte für Kurdische Geschichte und Zivilisation (seit 1975) am Institut National des Langues et Civilisations Örientales, Paris. Mitglied des Centre National de la Recherche Scientifique und des Institut Kurdes, Paris. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Kurdologie.
Hamit Bozarslan * 1958 Lice-Diyarbakir, Türkei. Ab 1983 Geschichtsstudien an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales, Paris (Diplom 1987, Doktorat 1992) sowie politikwissenschaftliche Studien am Institut d'Etudes Politique (Diplom 1988). Neben mehreren zeitgeschichtlichen Arbeiten über Kurden und die Türkei Veröffentlichung mehrerer Ergebnisse empirischer Untersuchungen zu den Themen Migration und Asylanten.
Werner Finke * 1942 in Mödling, Niederösterreich Nach der Matura Studium der Völkerkunde und Anthropologie. Gleichzeitig Tätigkeit ols Reitlehrer. 1963/64 Feldforschung in Indien (Gujerat), 1965 in Nordafrika. Von 1966-1991 Feldforschungen in Kurdistan, vor allem im türkischen Teil. Insgesamt ca. sechs Jahre Aufenthalt in kurdischem Gebiet.
Halkawt Hakim * 1950 im irakischen Kurdistan. Nach Studium der arabischen Sprache und Literatur in Bagdad (Sponsion 1972) sechs Jahre Mittelschulprofessor in Sulaimaniya. Seit 1978 in Frankreich, Promotion an der Sorbonne 1983. Lehrt seit 1979 kurdische Sprache und Literatur am Institut National des Langues et Civilisations Orientales in Paris und veröffentlichte bisher etwa 20 Beiträge zur kurdischen Sprache und Literatur in französischer, arabischer und kurdischer Sprache.
Hans Hauser * 1924, Österreicher. Trat nach Ende des zweiten Weltkrieges in Wien in den Polizeidienst und wurde über das „Vereinsbüro" der Wiener Polizei mit kurdischen Exilorganisationen und der Menschenrechtssituation in Kurdistan konfrontiert. Breite Öffentlichkeitsarbeit, einschließlich der Veröffentlichung von zwei Büchern und zahlreicher Artikel, ermöglichten Hilfsprogramme für kurdische Flüchtlinge und brachten Kontakte zwischen österreichischen und kurdischen Politikern zustande. 1977-1991 Präsident des „Vereins der österreichischen Freunde des kurdischen Volkes".
Ferdinand Hennerbichler * 1946 in Linz, Oberösterreich. Studium der Geschichte und Germanistik in Wien, Promotion 1972. Mitarbeiter des Österreichischen Rundfunks, 1967-1980. 1980-1985 im Außenministerium. Seit 1985 Mitarbeiter des Bundeskanzleramtes, auch als Assistent von Bruno Kreisky, und der Wiener Zeitung. Seit 1976 EG-und Nahostkorrespondent; regelmäßig Reisen nach Kurdistan. Veröffentlichte neben literarischen und historischen Arbeiten ein Buch über die Geschichte des kurdischen Volkes.
Alfred Janata * 1933 in Wien. Studierte in Wien Völkerkunde, Kunstgeschichte, Archäologie und orientalische Geschichte, Promotion 1962. Orientreisen und Feldforschungen im Nahen und Mittleren Osten seit 1953. Custos am Museum für Völkerkunde in Wien, Abteilung Nordafrika, Vorder- und Zentralasien. Lektor am Institut für Völkerkunde, Universität Wien. Leitet und berät Forschungsund Enwicklungsförderungsproekte in Afghanistan, Ägypten, Iran, Pakistan und Nepal. Zahlreiche einschlägige Publikationen, auch in Buchform.
Karin Kren * 1953 in Klagenfurt. Studiert an der Universität Wien Völkerkunde und Musikwissenschaft. Feldforschungsaufenthalte 1988 und 1990 im kurdischen Siedlungsgebiet Syriens. Berufstätigkeit vor und während des Studiums, u. a. an der österreichischen Botschaft in Damaskus. Z. Z. Auswertung der Feldforschungsergebnisse für die Dissertation.
Chris Kutschera * 1938, Mutter Wienerin. Lebt als Journalist in Frankreich. Seit 1969 Reportagen über die Krisengebiete Biafra, Palästina, Erythräa, Mittlerer Östen in Le Monde Diplomatique, Le Monde, The Middle East Magazine, Les Cahier de ]'Örient. Verfolgt mit seiner Frau, einer Fotografin, seit 1971 das Kurdenproblem vor Ört und veröffentlichte 1979 ein umfangreiches Buch über die kurdische Nationalbewegung.
Yayla Mänch-Bucak * 1945 in Siverek (Kurdistan). Pädagogische Hochschule Erzurum Studium der Romanistik und Kurdologie an der Sorbonne in Paris. Lebt seit 1972 als Lehrerin in Bremen. Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Öldenburg, Fachbereich Germanistik, seit 1982. Mitglied des kurdischen PEN-Zentrums. Örganisatorin der ersten Kurdenausstellung, Bremen 1989. Mehrere Veröffentlichungen zu kurdischen Fragen.
Kendal Nezan * 1948 in Silvan (Türkisch-Kurdistan). Lebt seit 1970 in Frankreich. Studium der Physik an der Faculté des Sciences d'Örsay, Dissertation über Molekular-Physik. Direktor des Institut Kurde in Paris. Zahlreiche Publikationen über Kurdistan und die Kurden.
Harald Riedl * 1936 in Wien. Studium der Botanik und Paläontologie. Seit 1960 Mitarbeiter der Botanischen Abteilung des Naturhistorischen Museums, seit 1972 deren Leiter. Habilitation 1968. Arbeiten über niedere Pflanzen (Pilze und Flechten, auch im Zusammenhang mit Denkmalschutz) und über die Systematik verschiedener Gruppen von Blütenpflanzen, vor allem Rauhblattgewächse (Boraginaceae) und Aronstabgewächse (Araceae). Mitarbeit an mehreren internationalen Florenwerken, so der Flora des iranischen Hochlands und seiner Randgebiete, der Flora Malesiana (malayischer Raum) und anderer Gebiete in Südostasien, Nordostafrika und Amerika.
Ora Shwartz-Be'eri * 1939 in Hadera (Palästina). Studierte Soziologie, jüdische Geschichte und Kunstgeschichte an der Hebräischen Universität, Jerusalem; B. A. 1974. Als Associate Curator in der Abteilung für jüdische Ethnographie am Israel-Museum in Jerusalem tätig. Seit 1974 Feldarbeit unter Juden aus Kurdistan, Äthiopien und Libyen sowie in Nordiran. Gestalterin, u. a., der Ausstellungen „Die Juden Kurdistans", 1981 und 1986, Autorin mehrerer wissenschaftlicher Artikel und Kataloge zum Thema.
Maria Anna Six * 1965 in Güssing, Burgenland Studiert seit 1984 Ethnologie und Örientalistik in Wien, 1987 - 1989 Universitätslehrgang für Fremdenverkehr. Arbeitet derzeit an ihrer Diplomarbeit über kurdische Sozialstrukturen. |