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Iranische Dialektaufzeichnungen: Kurdische Dialekte


Author : Dritte Folge
Editor : Gesellschaft der Wissenschaften Date & Place : 1972, Göttingen
Preface : Pages : 498
Traduction : ISBN :
Language : GermanFormat : 165x240 mm
FIKP's Code : Liv. Pre. Ger. Ka. Kl. Fol. Ira. N° 718Theme : Linguistics

Iranische Dialektaufzeichnungen: Kurdische Dialekte

Iranische Dialektaufzeichnungen: Kurdische Dialekte

Dritte Folge

Gesellschaft der Wissenschaften

Das Dorf Sivänd liegt an der Straße von Schiraz nach Isfahan, 13 Farsakh oder etwa 75 kil. nördlich von Schiraz. CI. Huart beschreibtx) nach den unten erwähnten Mitteilungen des Mirza Dosein Tehräni aus dem Jahre 1888 die Lage des Dorfes folgender-maßen: „Le village de Sîwênd est ä treize parasanges au nord de Chiräz. Du cotê de l’orient, il est contigu ä une montagne connue sous le nom de Qalat-ê-dizdêk … du cötê de l’occident, ä prês d’un quart de parasange de distance, il y a une mon-tagne appelêe mont du Puits-Noir;… au nord, ä une distance ...


Inhaltsverzeichnis

Vorrede / 1
Abkürzungen / 4
I. Aufzeichnungen über Sivändi, Yäzdi und Söi / 6
Sivändi / 6
Einleitung / 6
Umschrift und persische Schreibung / 12
Grammatisches / 14
Lautverhältnisse / 14
Bemerkungen zu den Vokalen / 14
Bemerkungen zu den Konsonanten / / 15
Betonung / 19
Zum Verbum / 20
Formen von / Sivändi-Verben / 23
Zum Nomen / 42
Suffixe / 42
Artikel / 44
Substantive / 44
Adjektive / 46
Zahlwörter / 46
Pronomina / 46
Partikel / 47
Adverbien / 47
Präpositionen / 48
Konjunktionen / 49
Yäzdi / 50
Einleitung / 50

Umschrift und / persische / Schreibung / 56
Grammatisches / 58
Lautverhältnisse / 58
Bemerkungen zu den Vokalen / 58
Bemerkungen zu den Konsonanten / 59
Betonung / 61
Zum Verbum / 62
Formen von / Yäzdi-Verben / 65
Zum Nomen / 75
Pronomina / 76
Partikel / 76
Sôî / 78
Einleitung / 78
Umschrift und / persische / Schreibung / 81
Grammatikalisches / 82
Lautverhältnisse / 82
Bemerkungen zu den Vokalen / 82
Bemerkungen zu den Konsonanten / 82
Zum Verbum / 83
Formen vou Söi-Verben / 84
Pronomina / 87
Partikel / 88
Glossare / 89
Sivändi / 89
Yäzdi / 95
Söi / 99

Systematisches Glossar / 101
Aufzeichnungen über kurdische Dialekte
(Gärrüsi, Sennäi, Kermänsähi, Kortini und Kalün-Abdüi) / 111
Vorbemerkung / 111
Gärrüsi aus Bijär / 114
Einleitung / 114
Lautbezeichnung / 118
Schreibung des Gewährsmannes / 119
Grammatisches / 123
Lautverhältnisse / 123
Zum Vokalismus / 123
Zum Konsonantismus / 136
Betonung / 149

Zum Verbum / 152
Paradigmen zum Gärrüsi-Verbum
(alphabetisch nach den entsprechenden neupersischen Verben) / 162
Zum Nomen / 172
Nominalsuffixe / 172
Nominalflexion / 175
Adjektivum / 180
Zahlwörter / 180
Pronomina / 180
Izäfät / 188
Kongruenz / 188
Partikel / 189
Adverbien / 189
Präpositionen und Postpositionen / 191
Konjunktionen / 193
Zur Stellung der Glieder im Satz / 194
Sprachproben / 194
Sennäi der Gelbägei / 198
Einleitung / 198

Lautbezeichnung / 201
Grammatisches / 202
Lautverhältnisse / 202
Zum Vokalismus / 202
Zum Konsonantismus / 208
Betonung / 217
Zum Verbum / 219
Paradigmen zum Sennäl-Verbum / 227
Zum Nomen / 230
Nominalsuffixe / 230
Nominalflexion / 231
Zahlwörter / 233
Pronomina / 233
Izäfät / 233
Partikel / 233
Adverbien / 233
Präpositionen / 234
Kermänsähi / 235
Einleitung / 235
Zur Lautbezeicbnung / 239
Grammatisches / 240
Lautverhältnisse / 240
Zum Vokalismus / 240
Zum Konsonantismus / 250

Betonung / 258
Zum Verbum / 260
Paradigmen zum Kermänsähi-Verbum / 270
Zum Nomen / 278
Nominalsuffixe / 278
Nominalflexion / 278
Adjektivum / 280
Zahlwörter / 280
Pronomina / 280
Izäfät / 282
Kongruenz / 282
Partikel / 283
Adverbien / 283
Präpositionen / 283
Konjunktionen / 284
Korünl / 285
Einleitung / 285
Zum Verbum / 286
Zum Nomen / 289
Pluralbildung und Determination / 289
Pronomina / 289
Partikel / 289
Glossare zu den südostkurdischen Mundarten / 291
Gärrasi / 291

Sennäl / 331
KermänSähi / 342
Korünl / 358
Kurdische Mundart von Kälan-Abdü / 359
Einleitung / 359
Lautbezeichnung und Schreibung des Gewährsmannes / 366
Abkürzungen / 366
Grammatisches / 368
Lautverhältnisse / 368
Zum Vokalismus / 369
Zum Konsonantismus / 382

Betonung / 403
Zum Verbum / 406
Paradigmen zum Kälün-Abdüi-Verbum / 440

Zum Nomen / 457
Adjektivum / 459
Zahlwörter / 459
Pronomina / 459

Partikeln / 463
Glossar zum Kälon-Abdni / 464
Deutscher Index zu den kurdischen Glossaren / 484
Literaturnachweise und Abkürzungen / 488
Nachträge und Berichtigungen zum ersten Teil von Arthur Christensen / 491
» » » zum zweiten Teil von Kaj Barr / 492


VORREDE

In dem von Professor E. Sieg in Göttingen, nach autobio-graphischen Mitteilungen von Andreas’ eigner Hand, verfaßten kurzen Abriß des Lebenslaufes von F. C. Andreas, welchen Dr. W. Lentz seinem Nachruf auf diesen Gelehrten1) einverleibt hat, sind die Hauptdaten von Andreas’ großer Orientreise (1875—82) angegeben. Die Geschichte dieser ergebnisvollen Reise läßt sich durch die jetzt in der Göttinger Universitätsbibliothek befindlichen Tage- und Notizbücher Andreas’ bis ins Einzelne verfolgen. Nahezu fünf Jahre hat Andreas sich in Persien, zum größten Teil in der Provinz Färs, aufgehalten, und während dieser Zeit hat er fortwährend, z. T. unter sehr drückenden ökonomischen Verhältnissen und trotz allerlei Schwierigkeiten und Verdrießlichkeiten seine Studien auf den verschiedensten wissenschaftlichen Gebieten fortgesetzt. Aufzeichnungen geographischer, topographischer, lokalhistorischer, zoologischer, botanischer und linguistischer Art liegen in seinem handschriftlichen Nachlaß vor.

Die sprachlichen Aufzeichnungen umfassen zunächst zehn gebundene Hefte, welche jetzt in zwei Kästchen mit der Signatur „Cod. Ms. Andreas. Neupersische Dialect-Aufzeichnungen“ auf-gehoben werden. Außerdem befinden sich sprachliche Materialien zerstreut in den in drei Kästchen enthaltenen Reisetagebüchern. Besonders reichhaltig sind die Sammlungen zum Dialekt von Riäähr (mit Bemerkungen über Tangistanî und Dästi). Von anderen Dialekten, über die Andreas Materialien gesammelt hat, sind zu nennen: Somghûnî, Ardekäni (mit Bemerkungen über Khulläri; Keläti); Sivändi, Yäzdi, Soi, Dialekte von Bästäk, Gärrää, GöukuSäk, die kurdischen Dialekte von Abdü und Kälün, Gärrüs (ßijär), Sennä und Kermänsäh und Lor Dialekte. Dazu kommen noch schrjftpersische und vulgär-persische Varia, Sprichwörter und Redensarten, Wörter und Ausdrücke aus der Schirazer Umgangssprache u. dgl.

Als Professor H. Lommel im Namen der Sachwalter des zur Herausgabe des Nachlasses von Andreas gebildeten Komitees an mich die Aufforderung richtete, in Zusammenarbeit mit Dr. W. Henning die Bearbeitung und Herausgabe der Dialektaufzeich-nungen zu übernehmen, war es mir eine liebe Pflicht, der Aufforderung nachzukommen und dazu beizutragen, daß das wertvolle Dialektmaterial meines hochverehrten Lehrers und Freundes, dem ich für Ratschläge und Hilfe in meinen eigenen Dialektstudien so vielen Dank schuldig bin, den Iranisten zugänglich gemacht werde. Die Arbeit, ist dann in der Weise verteilt worden, daß Dr. Henning die Aufzeichnungen von Färs-Dialekten, welche er schon z. T. nach den Anweisungen Andreas’ bearbeitet hatte, und die Lori-Notizen behandeln wird, während ich die weniger umfangreichen Aufzeichnungen von Nordwest-Dialekten (Sivändi, Yäzdi und Söi), welche meinen eigenen Studien näher liegen, in dem hier vorliegenden ersten Teil bearbeitet habe. Für die Bearbeitung der kurdischen Aufzeichnungen hat Magister K. Barr die Verantwortung auf sich genommen.

Ich muß hier noch einmal2) auf die Frage der Gruppeneintei-lung der iranischen Dialekte zurückkommen, wobei ich mich allerdings auf die hier allein in Frage kommenden, im heutigen Persien gesprochenen Dialekte beschränke. Das Verdienst, zuerst den Unterschied zwischen nordwestiranischen (oder zentraliranischen) und südwestiranischen Mundarten nachgewiesen zu haben, gebührt Andreas. Ihm ist Oskar Mann gefolgt: „Bündige Beweise für eine in recht alte Zeit zurückreichende Spaltung des Westiranischen in Südund Nordmundarten, und zwar im wesentlichen auf derselben Grundlage, wie sie uns die beiden eben nachgewiesenen mitteliranischen Mundarten liefern, geben uns die heute im Volksmunde gebräuchlichen Lokaldialekte im westlichen Iran“3). K. Hadank hat vor einer allzu schematischen Behandlung der heutzutage gesprochenen Dialekte gewarnt. Er sagt u. a.4): „Ich sehe in dieser Trennung einen vorläufigen Versuch zur Ordnung einer Mannigfaltigkeit, deren verwirrende Buntheit mir schematisierender Klärungs versuche zu spotten scheint. Mit der zunehmenden Kenntnis der sprachlich-mundartlichen Verhältnisse Irans hat sich mir immer drückender die Erkenntnis ihrer äußerst starken Zusammengesetztheit aufgedrängt und mich immer mehr zum Gegner einfacher Formeln gemacht. Die verschlungenen Wege der Sprachen- und Dialektmischung sind nur die Spuren zahl¬reicher sich kreuzender historischer Vorgänge, die wir nicht in zeitlos gehaltene „Gesetze“ fassen, sondern nur als Tatsachen hinnehmen können“. Gewiß, Stämme haben auf ihren Wanderungen ihre Dialekte in neue Gegenden verpflanzt; Einwirkungen nicht nur der Schriftsprache auf die alten Mundarten, sondern auch der einen Mundart auf die anderen haben ursprüngliche Züge verwischt. Dem allen muß der Forscher Rechnung tragen. Es ist eine Auf¬gabe der modernen Dialektologie zu untersuchen, in welchem Um¬fang die vorläufige Einteilung sich durchführen läßt. Aber daß der alte, historische Unterschied zwischen dem nordwestlichen und dem südwestlichen Sprachgebiet (Altmedisch, von dem wir aller¬dings herzlich wenig wissen, gegenüber Altpersisch; arsakidisches gegenüber sasanidischem Inschriften-Pehlevi; nordwestliches gegen-über südwestlichem Turfan-Pehlevi) noch in gewissen Hauptzügen fortlebt, steht für mich wie für Andreas und Mann fest.

Die Aufzeichnungen bestehen aus Vokabularen und Paradigmen zur Verbalflexion. Um die Anwendung der Verbalformen zu er¬läutern, werden kleine Sätze angeführt. Niederschrift in persischen Buchstaben und neupersische Übersetzung sind meistens beigefügt. Zusammenhängende Texte in den in diesem Bande behandelten Dialekten bieten nur die Aufzeichnungen über das Gärrüsi. Für die Ordnung und die grammatische Bearbeitung des Stoffes tragen die betreffenden Mitarbeiter die Verantwortung. Die Schwankungen in der Wiedergabe der Aussprache, wie sie in den Aufzeichnungen vorliegen, haben wir beibehalten.

Ich benutze die Gelegenheit, der Leitung der Göttinger Uni-versitätsbibliothek für die Liberalität, womit sie mir für unbe¬grenzte Zeit das ganze in Frage kommende Material hier in Char¬lottenlund zur Verfügung gestellt hat, meinen herzlichen Dank auszusprechen. Ferner hat mich Dr. W. Henning zu Dank ver¬pflichtet, indem er eine Korrektur mitgelesen hat.

Charlottenlund, Mai 1934.
Arthur Christensen.

1) / Zeitschr. f. Indologie u. Iranistik, VIII, S. 1—17. Abhandlungen d. Oes. d. Wiss. zu Oöttingen. Phil.-Hist. KI. 3. Folge, Nr, 11.
2) / S. meine „Contributions ä la dialectologie iranienne“. Det Kongelige Danske Videnskabernes Selskabs historisk-filologiske Meddelelser. XVII 2, S. 3 ff.
3) / Kurdisch-persische Forschungen. Abteilung I (Berlin 1909), Einleitung, S. XVIII.
4) / Kurdisch-persische Forschungen, Abteilung III, Bd. I, Einleitung, S. LV f.

I. Aufzeichnungen über Sîvandî, Yäzdi und Söî,
bearbeitet von Arthur Christensen.

Sîvandî.
Einleitung.

Das Dorf Sivänd liegt an der Straße von Schiraz nach Isfahan, 13 Farsakh oder etwa 75 kil. nördlich von Schiraz. CI. Huart beschreibtx) nach den unten erwähnten Mitteilungen des Mirza Dosein Tehräni aus dem Jahre 1888 die Lage des Dorfes folgender-maßen: „Le village de Sîwênd est ä treize parasanges au nord de Chiräz. Du cotê de l’orient, il est contigu ä une montagne connue sous le nom de Qalat-ê-dizdêk … du cötê de l’occident, ä prês d’un quart de parasange de distance, il y a une mon-tagne appelêe mont du Puits-Noir;… au nord, ä une distance d’une demi-parasange, il est êgalement contigu a ce mont du Puits-Noir; du cotê du sud est la plaine propre de Sîwênd, contiguê au beuluk de Khafrêk ... La montagne du cotê de l’orient s’êtend du cotê de l’occident, au-dessus de Sîwênd, pen- dant deux parasanges, et eile se termine aussi ä deux parasanges en un point qui s’appelle Teng-ê Färoüq. La montagne de l’occi¬dent commence ä Äspäs (canton qui comprend des cultures et plu- sieurs villages; son climat est celui des campements d’êtê; il est la propriêtê de Hädji Naçroullah Khan Qychqäi) et se termine ä deux parasanges plus bas que Sîwênd, ä Däläi ou Hädji-Äbäd . . .“ „Le ruisseau de Sîwênd s’appelle Perwär1 2); sa source provient d’une colline qui a peu d’êlêvation et au pied de laquelle sourdent de nombreuses fontaines ..."

Sivänd hatte damals etwa 1540 Einwohner und 460 Häuser. Andreas gibt in dem Heft, in welchem die Sivändi-Aufzeichnungen sich befinden, die folgende Notiz:
Das erste Sivänd: Sivänd e %eräbä, vor 160 jahren verlassen.
Das zweite Sivänd: Sivänd e kohenä, vor 12—13 jahren verlassen. Das jetzige Sivänd: Däh e nöu e Sivänd, 400—500 häuser.

Aus einem Reisetagebuch Andreas’ (als Nr. 2 bezeichnet) ergibt …

1) / Le dialecte persan de Sîwênd, JA. 9» sêrie, I, S. 243 f.
2) / Polvä.r.


Dritte Folge

Iranische Dialektaufzeichnungen: Kurdische Dialekte

Gesellschaft der Wissenschaften

Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen
Philologisch-historische Klasse
Iranische Dialektaufzeichnungen:
Kurdische Dialekte
Dritte Folge

Abhandlungen
Dritte Folge
Band 11
1939
Kraus Reprint

Abhandlungen
Der Akademie der Wissenschaften in Göttingen

Unveränderter Nachdruck mit Genehmigung
der Akademie der Wissenschaften in Göttingen

Kraus Reprint
A Division of Kraus-Thomson Organization Limited
Nendeln/Liechtenstein
in Verbindung mit Vandenhoeck& Ruprecht
Göttingen
1972

Printed in Germany
Lessingdruckerei Wiesbaden

Iranische Dialektaufzeichnungen
Aus Dem Nachlass Von F.C. Andreas

Zusammen Mit Kaj Barr Und W. Henning
Bearbeitet Und Herausgegeben Von

Arthur Christensen

Erster Teil:
Sivändi ,Yäzdi Und Söî, Bearbeitet Von Arthur Christensen
Kurdische Dialekte, Bearbeitet Von Kaj Barr

Berlin
Weidmannsche Verlagsbuchhandlung
1939

Vorgelegt von E. Sieg in der. Sitzung am 27. Juli 1934



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