Kurdische texte und kurdische studien
Einleitung
Die hier gebotenen Texte gehen auf die Mittheilungen des Kaufmannes Mo¬hammed Emîn bin Sc hamdîn el-Mendilkânī zurück und wurden während seines ungefähr einjährigen Aufenthaltes in Brünn (Mähren) nach seinen) Dictate aufge¬zeichnet. Emîn, wie ich meioen Gewährsmann der Kürze halber fortan neonen will, ist in Märdîn geboren und stammt aus einem kurdischen Häuptlingsgeschlechte, das nach seinen Angaben früher in Mendile, einer jetzt in Trümmern liegenden Stadt, herrschte, nun aber schon seit Jahrhunderten in Mardîn ansüssig und arabisiert ist. In den städtischen Familien seiner 'Aschire soli von Jugend anf arabisch und kurdisch gesprochen werden. Die Familie Ecoins, der Muslim ist, soli die angesehenste von Märdîn und daselbst unter dem Namen bejt Ismail beg allgemein bekannt sein. Emin, der ira Verlaufe seiner grossen Reisen ver¬schiedener Sprachen mehr oder weniger machtig geworden, ist des Schreibens mit arabischen Schriftzeichen unkundig und hat erst in späteren Jahren allein gelernt das Ungarische mit allerdings sehr mangelhafter Orthographie, zu schreiben. So hat er denn auch versucht einige kurdische Texte in dieser Orthographie auf¬zuzeichnen, die aber wegen ihrer grossen Mangelhaftigkeit oft kaum für ihn selbst verstiindlich waren und ihm nur als Gedächtnisbehelfe beim dictieren dienen konnten. Sämmtliche Stücke warden nach dem dictate Emins niedergeschrieben. Bei der Aufzeichnung einiger Stücke betheiligte sich auch der hiesige Gymnasial¬lehrer Dr. Rudolf von Sowa, dem ich für manchen schätzbaren Bath und Dienst bei der Herausgabe dieser Sammlung zu grossem Danke verpflichtet bin. Die deutsche Übersetzung wurde von mir nach der arabischen Emins hergestelit, wobei ich natürlich eine sehr nothwendige Kritik übte, so weit mir dieselbe bei ten noch ziemlich dürftigen Hülfsmitteln. zur Erlangung einer praktischer Kenntnis les Kurdischen überhaupt möglich war. Emin, mit dem ich seit Jahren befreundet bin, that sein Bestes, um auf meine Intentionen einzugehen und unterliess es, wie es die Orientalen sonst gerne thun mögen, Erklärungen zn erdichten, wo er keine sicheren zu geben wusste. Was er angab, sagte er optima fide, obgleich es irrig sein mochte. Aus Gefälligkeit oder Höflichkeit gab er nie nach; er musste ...
Inhaltsverzeichnis
Πpeдисловис / I-II
Einleitung / III-IV
Lautverhältnisse / V-VI
Literatur und Abkürzungen / VII-VIII
Texte und übersetzungen / 1-106
I. Mama und Zine. - Mámu u Zīnê / 1
II. Erzählung zum preise 'Omar el. Chattab's.-Mādhat ;6mar el-hattâb / 21
III. Der Kurde zu gaste.- Jek kurmânj / 29
IV. Sprichwörter, redensarten, kinderreime, marktrufe / 32
V.Das lied von Hamy Musiki.- Maqâm hámi mūsikī / 40
VI. Der korbverkäufer.- ē / 50
VII. Tanzlieder.- Dūréka / 53
VIII. Das lied von den sieben brüdern.- Ma wwâl haft brâ / 57
IX. Der geliebte von den melan.- Maqâm dalâli melân / 63
X. Jehja und melul. - Mawwâl jéhja û melûl / 66
XI. Der emir Mägrä Sulajmani - Pāsta mîr mägrä sulajmânī / 69
XII. «Ich möchte für ihn ein gebratenes ei». — Mínē. žêrä hêkē qalândī / 71
XIII. Makâm. «Abends stieg der Schatten der Dämmerung herab».. - Maqâm êvara sîka ;áşĕr dâ-dä-gärîa / 73
XIV. Lied vom galläpfelgebirge. / Maqâm čâē mâzī / 75
XV. Das lied von Adlan Beg. — Maqâm adlân bégē. / 77
XVI. Mawwâl. Der weg zum bergwerke ist öde.-Mawwâl. rêka ma;dána hôpān / 79
XVII. Mawwâl. Drückender heieg stieg herab auf die verödeten dres-chplätze. - Mawwâl. Šérē grân dâ-da-kätī / 81
XVIII. Mawwâl. Das haus as'ad's, [des sohnes] des Tämär, ist an einem hochge-legenen orte. -Mawwâl. mala äs;ádē, tāmär bilinjîä / 83
XIX. Makâm. Wehe über midi! Die zweige der platane sind vernichtet. — Maqâm lō lō lë minu! / dāwâ činârē be garbäšä / 84
XX. Liebeslîedchen. Mein haupt schmerzt, mein herz mit ihm. - sére me t-êše, dilē me wêr-ä / 86
XXI. «Was gehst du auf den häusern umher». — ser hānîa čä dä-gári / 87
XXII. «Die geliebte, dort kommt sie vom wasser [vom Brunnen». hálqē dalâl wê ž âvē tê / 88
XXIII. «Mein haus ist von [ihrem] hause weit entfernt». - mála me ž mala dúrtĕre / 89
XXIV. Kinderreime der ackersmann. - jōtkâr / 90
XXV. Der maulthiertreiber. - kunderčî / 91
XXVI. Der hirte. - šĕvân / 92
XXVII. Regen regne, regne! - barânē, bú-bār bú-bār /
XXVIII. Bestattungsformel der jeziden. - hej faqîr / 93
XXIX. «O vulva, o vulva». - hâ qúzō hâ qúzō / 95
XXX. «An der thüre meines hauses bist du vorábergegangen». – dárkē mâla me buhúrī / 96
XXXI. «Hamu, [sohn] des Halim.» — hámu halîmē / 97
XXXII. Begrüssungen / 99
XXXIII. Rustem [Inhaltsangabe] / 100
XXXIV. Sîamät es-selîwî [Inhaltsangabe] / 101
Glossar / 107-134
Inhaltsverzeichnis
Seite
Eine probe des dialektes von Diarbekir / 1
Ein gedicht aus Gāwar / 16
3. Gebete der Jeziden / 28
Das hauptgebet der Jezîden in drei varianten / 31
Das morgengebet und einige rituelle formeln der Jeziden / 48
Hugo Makas
Kurdische texte und kurdische studien
Apa - Philo press
Amsterdam
Kurdische texte im Kurmānjî-dialekte
Aus der gegend von Märdîn
Gesamelt, übersetzt, erklart und mit einer einleitung,
Anmerkungen und einem glossar versehen
Nebst:
Kurdische studien
Eine probe des dialektes
Von Diarbekir; ein gedicht aus Gāwar;
Jezidengebete
Texte, herausgegeben mit kommentar
Und ubersetzt
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