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Kurdisch-Persische Forschungen: Die Mundarten der Lur-Stämme im Südwest-Lichen Persien


Nivîskar : Oskar Mann
Weşan : Druck und Verlag von Georg Reimer Tarîx & Cîh : 1910, Berlin
Pêşgotin : Rûpel : 194
Wergêr : ISBN :
Ziman : AlmanîEbad : 145x210 mm
Hejmara FIKP : Liv. Pre. Ger. Man. Kur. N° 281Mijar : Zimannasî

Kurdisch-Persische Forschungen: Die Mundarten der Lur-Stämme im Südwest-Lichen Persien

Kurdisch-Persische Forschungen
Die Mundarten der Lur-Stämme im Südwest-Lichen Persien


Oskar Mann

Georg Reimer

In der Kurdenchronik, dem Shäräfnämäh des Shäräf-äddin von Bidlîs, werden als einer der vier Stämme der kurdischen Nation die Lur-Stämme aufgeführt. Ob mit Recht, ist äußerst fraglich. Die ethnographische Forschung hat bislang, wohl aus Mangel an genügendem Material, eine Entscheidung über die Stellung der Luren zu den Kurden und Persern noch nicht treffen können. Die Untersuchung der Sprachen und Dialekte zeigt eine tiefgehende Scheidung des Kurdischen vom Lurî. Wie die kurdischen Mundarten in ihrer Gesamtheit ...


Inhaltsübersicht

Einleitung / XIII

Texte in der Mundart der Mamassäni / 1
Strophen im Dialekte der Kûhgalûî / 61
Texte im Bakhtiäri-Dialekt / 67
Texte im Fêilî-Dialekte / 109
Texte in der Mundart der Stadt Nihävänd / 177

Vokabular / 183


VORWORT

Die im folgenden veröffentlichten Materialien zur Kenntnis der Lur-Dialekte bilden einen weiteren Teil der Ergebnisse meiner mit Allergnädigster Beihülfe Seiner Majestät des Kaisers und mit tatkräftiger Unterstützung der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften unternommenen Expedition nach Persien.

S. Exzellenz der Herr Kultusminister hat durch Gewährung weiteren Diensturlaubes ein ungehindertes Fortarbeiten an der Veröffentlichung der Expeditionsergebnisse ermöglicht; der Berliner Akademie der Wissenschaften, sowie dem Generaldirektor der Königlichen Bibliothek zu Berlin, Herrn Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat Professor DDr. Harnack und Herrn Geheimen Oberregierungsrat Professor Dr. Sachau gebührt mein wärmster Dank für ihre unermüdlichen Bemühungen, mit denen sie mir freie Arbeitsmöglichkeit zu schaffen bestrebt sind. Auch hat die Akademie, wie bei den schon publizierten Bänden, so auch hier die zur Drucklegung erforderliche Beihülfe zu den Kosten gewährt.
Sachliche Erwägungen haben veranlaßt, in dem Plane der gesamten Publikation, wie er in dem zuerst (1905) veröffentlichten Bande „Die Mundart der Mukri-Kurden“ aufgestellt ist, eine geringfügige Verschiebung vorzunehmen, insofern nunmehr als zweite Abteilung des Gesamtwerkes die Lur-Dialekte den Färs-Mundarten folgen, während die dritte Abteilung die nordwestiranischen Bauerndialekte behandeln wird. Die enge Verwandtschaft der südwestiranischen Täjik-Mundarten mit der Sprache der Lurstämme in lautlicher Beziehung, welcher die Zusammengehörigkeit der nordwestiranischen Bauerndialekte mit dem Kurdischen entspricht, soll auch in der Reihenfolge innerhalb der „Kurdisch-persischen Forschungen“ zum Ausdruck kommen. Der frühere Plan der Anordnung beruhte auf dem Wunsche, die durchgehende Trennung der Nomadensprachen, dem Lurî und dem Kurdischen, von den Mundarten der alt eingesessenen Bevölkerung im Süden wie im Norden des westlichen Iran schärfer hervorzuheben. Doch scheinen mir hier die linguistischen Erwägungen den ethnologischen vorangehen zu sollen.

Größere Sorge verursacht die leidige Transskriptionsfrage. Zum Teil aus typographischen Gründen, zum Teil auch, um den sprachwissenschaftlich weniger geschulten Folkloristen die deutsche Übersetzung der gesammelten Texte lesbarer zu gestalten, habe ich in der Übersetzung alle diakritischen Zeichen vermeiden und eine der deutschen Aussprache einigermaßen entsprechende Umschreibung der fremden Namen geben wollen. Das ließ sich leidlich gut durchführen in den das Mukrî behandelnden beiden Bänden, weil hier kurdischer Text und deutsche Übersetzung gesondert veröffentlicht wurden. Die konsequente Durchführung dieses Verfahrens zeigte aber schon in den „Täjikmundarten der Provinz Färs“ ein wenig erfreuliches Bild, insofern nun die beiden Transskriptionsarten abwechselnd nebeneinander angewendet werden mußten. Auch im vorliegenden Bande bin ich von dem einmal eingeschlagenen Wege nicht abgewichen: der Lurî-Text, sowie die mehr auf die Benutzung durch die Fachgenossen berechneten An merkungen haben die wissenschaftliche Transskription, nur die deutsche Übersetzung befleißigt sich einer allgemeiner verständlichen Umschreibung. Daß beide erhebliche Mängel aufweisen, ist mir sehr wohl bewußt; aber ich finde überhaupt keine phonetische Umschreibung, die sich gegen jeden Vorwurf siegreich behauptete.
Zudem muß stets mit dem in der Druckerei vorhandenen Typenmaterial gerechnet werden.

Berlin, im August 1910
Oskar Mann

Einleitung

In der Kurdenchronik, dem Shäräfnämäh des Shäräf-äddin von Bidlîs, werden als einer der vier Stämme der kurdischen Nation die Lur-Stämme aufgeführt. Ob mit Recht, ist äußerst fraglich. Die ethnographische Forschung hat bislang, wohl aus Mangel an genügendem Material, eine Entscheidung über die Stellung der Luren zu den Kurden und Persern noch nicht treffen können. Die Untersuchung der Sprachen und Dialekte zeigt eine tiefgehende Scheidung des Kurdischen vom Lurî. Wie die kurdischen Mundarten in ihrer Gesamtheit hinsichtlich der Wiedergabe der altiranischen Laute mit den in der ersten Abteilung meiner „Kurdisch-persischen Forschungen“ charakterisierten nordwestiranischen Dialekten Zusammengehen, so zeigen die Mundarten der Lur-Stämme gemeinsam dieselben Lautverhältnisse, die wir in den südwestiranischen, den eigentlich persischen Dialekten und der persischen Schriftsprache finden1).

Was uns zwingt, die Lurmundarten von den Dorfdialekten der Provinz Färs zu trennen, ist hauptsächlich der gewichtige in der Bijdung des Präteritums transitiver Verba zutage tretende Unterschied. Alle Täjik-Dialekte von Färs bilden die Präteritalformen in der bekannten KPF. I, Seite 28/29 (und ausfûhrlichêr Abt. IV, Bd. III, T. 1 S. LXXXIV ff.) geschilderten passivischen Umschreibung. In einigen wenigen Mundarten ist ein allmählicher Übergang in die aktivische Konstruktion des Satzes zu bemerken, und damit die Bildung eines aktivisch mittels Personalendungen flektierten Präteritums angebahnt. Meist liegt erst das erste Stadium dieses Überganges vor, insofern dem Part. prät. apocop. (z. B. sä zu neupers. …) die Suffixformen des Pron. pers. zum Ausdruck der handelnden …

1) Siehe meine „Skizze der Lurdialekte“ in den SBAW.


Oskar Mann

Kurdisch-Persische Forschungen
Die Mundarten der Lur-Stämme im Südwest-Lichen Persien

Georg Reimer

Druck und Verlag von Georg Reimer
Kurdisch-Persische Forschungen
Oskar Mann

Ergebnisse
Einer Von 1901 Bis 1903 Und 1906 Bis 1907
In Persien und der Asiatischen Türkei
Ausgeführten Forschungsreise

Von
Oskar Mann

Abteilung II.

Die Mundarten der Lur-Stämme im Südwest-Lichen Persien

Berlin
Druck und Verlag von Georg Reimer
1910



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