Kurdische Texte
Als sich im Herbst des Jahres 1901 die vierte Ausgrabungsexpedition des Orientkomitees nach Zenğirli vorbereitete, wurde ich eingeladen, mich dieser Expedition als Volontär anzuschließen, um die Sprache der in jener Gegend ansässigen Kurden durch Aufnahme einer Reihe von Texten dem Studium zugänglich zu machen.
Obwohl ich zu jener Zeit mich noch nie mit der Landessprache jenes Teiles Nordsyriens, dem Türkischen, noch auch mit den kurdischen Dialekten beschäftigt hatte und erst während zweier Semester Arabisch und Persisch am Seminar für Orientalische Sprachen gehört hatte, entschloß ich mich, dieser Einladung zu folgen und begleitete die Expedition nach ihrem Bestimmungsort Zenğirli, wo ich bis zum Ablauf der ursprünglich von der Leitung des Orientkomitees festgelegten Grabungsperiode verblieb. Meine Zeit widmete ich, nachdem ich etwas Türkisch gelernt, zum Teil den Aufzeichnungen, die hier vorliegen, zum Teil den Grabungsarbeiten. Als nach Ablauf der zuerst stipulierten viermonatigen Grabungsperiode die Leitung der Expedition Weisung erhielt, noch länger in Zenğirli zu verweilen, verabschiedete ich mich und begab mich mit meinem kurdischen Lehrer, Jusuf Efendi, über Alexandrette nach Beirut und Damaskus, wo ich von den aufgezeichneten Texten mit Hilfe von zwei Herren, die des Türkischen und einer europäischen Sprache mächtig waren, Präparationen anfertigte, die mich instand setzen sollten, die Übersetzung später vorzunehmen... |