
Einbruch ins verschlossene Kurdistan
Mit Fahrrad, Freund und sechzig Mark in den Orient.
Seit Jahren ist es meines Herzens Wunsch und Sehnsucht, den Orient, von dem ich schon so viel gelesen habe, persönlich kennenzulernen. Längst habe ich dazu allerlei Vorbereitungen getroffen.
Jetzt ist der Wunsch zum Entschluss gereift.
Auch die vielerorts ausgebrochenen Unruhen können mich nicht mehr zurückhalten.
Überall ist Kriegsgeschrei ...!!!
Aus Bulgarien hören wir Putschversuche, die Türkei meldet Anschlag auf Kemal Pascha, Griechenland hat große Revolution, Italien beginnt den Kolonialkrieg gegen Abessinien, drüben in Ägypten sind Unruhen und Schießereien, auch in Palästina und Syrien ist kein Frieden.
Kurz und gut: Alles ein Hexenkessel!
Und mitten hinein geht meine Fahrt. Jedoch keine Fahrt als Salonreisender. Keine Luxuszüge, keine modernen Autos sollen mich befördern. Elegante Schiffskabinen werden mir fremd bleiben, ebenso die vornehmen Hotels.
Wenn ich von der Welt und ihren Bewohnern etwas sehen und hören will, muss ich mich von vornherein auf eine einfache Lebensweise einstellen, um möglichst Land und Leute wirklich kennenzulernen.
Der Entschluss ist bald gefasst: Ich nehme ein Fahrrad!
Die äußerst schwierigen Vorbereitungen sind beendet. Nun wird gepackt: Ersatzteile für das Fahrrad, Reservekleidung und Wäsche, reichlich Medizin und ein Zelt mit Gerät. |