Über die Kurdischen Spiranten
Von
Ferdinand Justi
Die kurdischen Mundarten schliefsen sich bekanntlich am nächsten dem Neupersischen an. Wenn man indessen die zahlreichen aus der neupersischen Schriftsprache in sie aufgenommenen Wörter aus dem Sprachschatz ausscheidet, so bemerkt man bald, dafs die Gesetze, nach welchen die Laute der letztern aus den altpersischen entwickelt worden sind, im Kurdischen eine noch bedeutendere Wirkung erlangt haben, so dafs hier die ursprünglichen Lautverhältnisse in höherem Grad alterirt erscheinen, als es in der bereits seit fast einem Jahrtausend litterarisch fixirten Sprache Firdusi's der Fall ist. Einige im Verlauf dieser Schrift besprochene Wörter haben durch den Einflufs jener Gesetze eine Form gewonnen, welche nicht nur von ihren neupersischen Schwesterformen erheblich abweicht, sondern fast bis zur Unkenntlichkeit verändert worden ist.
Über die Kurdischen Spiranten
Von
Ferdinand Justi
Marburg
1873
Herrn
Dr. JUSTUS OLSHAUSEN,
Geheimen Oberregierungsrath und vortragendem Rath im Ministerium
der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten,
Ritter hoher Orden,
dem als Lehrer und Schriftsteller um die Erforschung des
morgenländischen Alterthums wie als freisinniger und einsichtsvoller
Berather um das Gedeihen der preufsischen Hochschulen
gleich verdienten Manne,
bringen zur
Jubelfeier fünfzigjähriger Tliätigkeit
im Dienste des Vaterlandes und der Wissenschaft
ihren Glückwunsch dar
Rector und Senat der Universität Marburg.
Marburg am 4. November 1873.
Druck von Wilhelm Keller in Giefsen.
Inhalt : Abhandlung des Professor Ferd. Justi über die kurdischen Spiranten.