La bibliothèque numérique kurde (BNK)
Retour au resultats
Imprimer cette page

Im Reiche des silbernen Löwen, band 2


Auteur :
Éditeur : Pawlak Verlag Date & Lieu : 1983, Berlin
Préface : Pages : 320
Traduction : ISBN :
Langue : AllemandFormat : 115x175 mm
Code FIKP : Liv. De. Gen. 1833 - IIThème : Général

Présentation
Table des Matières Introduction Identité PDF
Im Reiche des silbernen Löwen, band 2


Im Reiche des silbernen Löwen, band 2

Karl May

Pawlak Verlag

Karl May
Werke in 74 Bänden

Karl May (geb.1842 in Hohenstein-Ernsttahl, gest. 1912 in Radebeul bei Dresden) gehört zu den meist gelesenen Reiseschriftstellern der Welt.

Seine im Vorderen Orient, Nord- und Südamerika sowie in Deutschland spielenden Abenteuergeschichten mit den berühmten Romanhelden Winnetou, Old Shatterhand, Hadschi Halef Omar u. a. sind für Erwachsene wie für Jugendliche gleichermaßen zeitlos faszinierend.

70 Jahre nach dem Tod dieses weltbekannten Autors legen wir jetzt seine Reiseerzählungen in 74 Bänden ungekürzt als besonders preiswerte Taschenbuchausgaben vor.



ERSTES KAPITEL

Beim Turm von Babel

Am Tage nach dem am Schlusse des vorigen Bandes beschriebenen Abende unternahmen wir den geplanten Ritt nach dem Turm von Babylon, jetzt von den dortigen Beduinen Birs Nimrud genannt. Man rechnet von Bagdad nach Hilla oder Hilleh drei kurze Tagereisen. Mit unsern schnellen Pferden brauchten wir nicht so lange Zeit, und darum fiel es uns nicht ein, den Ritt schon am Vormittag zu beginnen; wir ließen vielmehr grad wie damals die größte Tageshitze vorüber und ritten, nachdem wir uns von unserem Wirte und seinem dicken Onbaschi verabschiedet hatten, den Fluß hinauf und über die Brücke nach dem rechten Tigrisufer.

Als wir von dort aus einen Blick zurücksandten, lag die Stadt, grad wie damals, in hellem Sonnenglanz vor unsern Augen. Links sahen wir den Volksgarten, die von Midhat Pascha angelegte Pferdebahn und die Quarantäneanstalt, hierauf das Kastell und hart am Wasser das Gouvernementgebäude; rechts lag die Vorstadt mit der alten Mostansir. Dann dehnte sich die von Minarehs und Moscheekuppeln überragte Häusermasse aus, über die sich der Dunst- und Staubschleier breitete, welcher Bagdad eigen ist.

Von hier aus wendeten wir uns nach dem Oschach-Kanal, und als wir diesen hinter uns hatten, sahen wir vor uns die freie - - Wüste. Ja, es ist Wüste. Da, wo vor nicht gar langer Zeit Garten an Garten sich reihte, wo Tausende von Palmen winkten, Blumen dufteten und herrliche Früchte glänzten, da dehnt sich eine unabsehbare, trostlose Wüste westwärts bis an das Ufer des Euphrat aus.

Durch diese Einöde führte unser Weg erst nach dem Khan Assad und dann nach dem Khan Bir Nust, den wir kurz vor Abend erreichten. Im Khane selbst zu übernachten, fiel uns wegen des dortigen Ungeziefers nicht ein; wir suchten ihn nur auf, um unsere Pferde zu tränken, und ritten dann noch ein Stück in der Richtung nach dem Khan Iskenderijeh weiter, wo wir abstiegen, die Tiere anpflockten und unsere Decken zum Lager ausbreiteten.

Wir hatten bis hierher keinen einzigen schiitischen Pilger und keinen einzigen Leichentransport gesehen ; dennoch sagte Halef, als wir uns nebeneinander niedergesetzt hatten:

"Sihdi, riechst du nichts? Mir ist ganz so, als ob wir uns im Pesthauche der Todeskarawane befänden. Geht es dir nicht auch so?"

"Ja, ganz genau wie dir", antwortete ich. "Die Erinnerung wirkt auf unsere Geruchsnerven. Ich sehe die Todeskarawane nicht bloß an mir vor-überziehen, sondern ich rieche sie auch. Es war entsetzlich damals, ganz entsetzlich, und es ist kein Wunder, daß unsere Nasen den Leichenduft, welcher ihnen damals so grausam mitspielte, heut noch nicht vergessen haben."

Todeskarawane, Karwan el Amwat, wie der Beduine sagt, was ist das? Ich glaube, diese Frage am besten und kürzesten mit einer bereits schon früher gegebenen Antwort zu erledigen:

Der Muhammedaner schiitischen Glaubens ist überzeugt, daß ein jeder Moslem dieser Sekte, dessen Leiche in Kerbela oder Nedschef Ali begraben wird, ohne alle weiteren Hindernisse sofort in das Paradies komme. Bekanntlich zerfallen die Anhänger des Islam in die beiden Abteilungen der…




Fondation-Institut kurde de Paris © 2024
BIBLIOTHEQUE
Informations pratiques
Informations légales
PROJET
Historique
Partenaires
LISTE
Thèmes
Auteurs
Éditeurs
Langues
Revues