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Jahrbuch für musikalische Volks u Völker-Künde


Auteur :
Éditeur : Verlag Walter de Gruyter & Co. Date & Lieu : 1963-01-01, Berlin
Préface : Pages : 38
Traduction : ISBN :
Langue : AllemandFormat : 175x245mm
Code FIKP : Lp. All. 393Thème : Musique

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Jahrbuch für musikalische Volks u Völker-Künde

Jahrbuch für musikalische Volks u Völker-Künde

Dieter Christensen

Verlag Walter


Die über die Musik der Kurden bisher bekannt gewordenen Daten erschöpfen sich in einigen mehr zufälligen Bemerkungen zur Musikübung, die sich in Reisebeschreibungen sowie in ethnologischen, archäologischen und geographischen Abhandlungen finden, und in einer Reihe von linguistischen Untersuchungen an Liedtexten. Danach konnte an dem Bestehen einer blühenden kurdischen Folklore kein Zweifel sein. Doch verschafften erst die Aufnahmen des Archäologen Ralph S. Solecki1, die er während archäologischer Untersuchungen im Nord-Irak 1953 machte, einen Einblick in den musikalischen Charakter der kurdischen Musik. Dieses Material wurde vermehrt um die Aufnahmen, die der Verfasser gelegentlich einer ethnographischen Forschungsreise durch die türkischen Provinzen Siirt und Hakkäri 19582 sammelte

Gemessen an dem ausgedehnten Siedlungsgebiet der Kurden, das einen großen ...



EINLEITUNG


Die über die Musik der Kurden bisher bekannt gewordenen Daten erschöpfen sich in einigen mehr zufälligen Bemerkungen zur Musikübung, die sich in Reisebeschreibungen sowie in ethnologischen, archäologischen und geographischen Abhandlungen finden, und in einer Reihe von linguistischen Untersuchungen an Liedtexten. Danach konnte an dem Bestehen einer blühenden kurdischen Folklore kein Zweifel sein. Doch verschafften erst die Aufnahmen des Archäologen Ralph S. Solecki1, die er während archäologischer Untersuchungen im Nord-Irak 1953 machte, einen Einblick in den musikalischen Charakter der kurdischen Musik. Dieses Material wurde vermehrt um die Aufnahmen, die der Verfasser gelegentlich einer ethnographischen Forschungsreise durch die türkischen Provinzen Siirt und Hakkäri 19582 sammelte

Gemessen an dem ausgedehnten Siedlungsgebiet der Kurden, das einen großen Teil von Ostanatolien sowie Teile von Syrien, dem Irak, Persien und Russisch-Armenien umfaßt3, stammt das bisher verfügbare Material aus einem sehr kleinen Bereich. Es erhält besonderes Gewicht dadurch, daß es aus rein bzw. überwiegend kurdisch besiedelten Landschaften stammt, die zudem im Zentrum des kurdischen Siedlungsgebietes liegen.

Schwierigkeiten für die Bewertung des Materials ergeben sich daraus, daß die ethnographische und musikethnographische Erforschung des Vorderen Orients erstaunlich wenig fortgeschritten ist. Daß die Kultur der Kurden in erheblichem Maße von denen der umgebenden Völker beeinflußt worden ist, darf unterstellt werden. Hinsichtlich der Musik läßt das weitgehende Fehlen von Vergleichsmaterial noch keine definitiven Aussagen darüber zu, welche Elemente als spezifisch kurdisch anzusehen sind. Erst eine fortgeschrittene Kenntnis der musikalischen Kulturen des Vorderen Orients wird es ermöglichen, die vielseitigen Zusammenhänge zu erkennen und gegeneinander abzugrenzen. Die vorliegende Untersuchung, der weitere über andere Gattungen und Landschaften folgen sollen4, verfolgt daher vor allem den Zweck, durch Publikation kurdischen Liedgutes einen Ausgangspunkt für die Erforschung der kurdischen Volksmusik zu gewinnen.

I. Ethnographischer Überblick


Das heutige Siedlungsgebiet der Kurden scheint das Ergebnis einer ethnischen Expansion zu sein, die sich zum Teil in historisch überschaubaren Zeiten abgespielt hat. Eins der Zentren dieser Bewegung ist nach verbreiteter Ansicht5 das Bergland zwischen dem Van-See im Norden und den nördlichen Randgebieten der mesopotamischen Ebene im Süden, d. h. der Kurdische Taurus mit den Landschaften Bohtan und Hakkäri*, die von dem Bohtan su bzw. vom Großen Zap entwässert werden, die beide linke Nebenflüsse des Tigris sind.

Den überwiegenden Bevölkerungsanteil in diesem Gebiet stellen die Kurden. In vereinzelten Siedlungen lebende christliche Armenier, Kildani und Nestorianer, die sich kulturell weitgehend den umwohnenden Kurden angeglichen haben, machen heute7 nur einen sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung aus. Die folgenden Daten wurden während einer Studienreise 19588 gesammelt und beziehen sich ausschließlich auf das bereiste Gebiet zwischen Uludere (kurd. Kilaban) und Evliyan in der türkischen Provinz Hakkäri9, dessen kurdische Bevölkerung ...




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