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Kerr und Kulik


Auteur :
Éditeur : Ararat Date & Lieu : 1995-01-01, Winterthur
Préface : Pages : 88
Traduction : ISBN : 3-9520545-5-0
Langue : AllemandFormat : 130x205 mm
Code FIKP : Liv. De. 3804Thème : Littérature

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Kerr und Kulik

Kerr und Kulik

Ahmet Aras

Ararat

Wie alle Dorfkinder wurde auch ich in meiner Jugend mit der kurdischen Volksliteratur vertraut. Später war es besonders Evdalê Zeynikê, dessen Werk mich dazu bewegte, mich mit der kurdischen mündlichen Überlieferung zu beschäftigen. Als ich von 1963 bis 1968 im Serhed (der Gegend von Kars in Nordkurdistan, d.Ü.) Nachforschungen über das Leben von Evdalê Zeynikê anstellte, kam ich zur Erkenntnis, dass er nicht nur ein großer Dichter und Volkssänger. sondern auch ein einzigartiger Epensänger gewesen sein muss. Er hatte die berühmten kurdischen Epen Memê Alan, Kerr und Kulik, Siyabend und Xecê in Strophen gesetzt. Aber Evdalê Zeynikê versah sie auch mit neuen Tonarten (Makam), er sang sie in seinen eigenen Melodien, ja man kann mit Fug und Recht sagen, dass er sie neu belebte.
Auf der Suche nach diesen Epen türmten ...



Ahmet Aras, 1944 im Dorf Melleosman (Karayazr/Erzurum) geboren. Er absolvierte 1970 die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. 1965 - 1966 war er in Erzurum inhaftiert. Nach dem Militärputsch vom 12.März 1971 flüchtete er nach Schweden, wo er bis 1978 als Lehrer tätig war. Nach seiner Rückkehr in die Türkei arbeitete er bis 1980 in der Revolutionären Gewerkschaftsföderation (DISK). In den siebziger Jahren schrieb er u.a. Essays für die Zeitschriften Ant, Emek und Yürüyüș. Zur Zeit lebt er in İzmir und schreibt für die Zeitungen Azadi, Roj und Ronahi über kurdische Kultur. Als Produkt seiner Forschungen in der mündlichen Literatur hat er bisher drei berühmte kurdische Epen niedergeschrieben und herausgegeben. Es sind:

- Kerr und Kulik, 1993
- Siyabend und Xecê, 1993
- Evdalê Zeynikê, 1995.



VORWORT


Wie alle Dorfkinder wurde auch ich in meiner Jugend mit der kurdischen Volksliteratur vertraut. Später war es besonders Evdalê Zeynikê, dessen Werk mich dazu bewegte, mich mit der kurdischen mündlichen Überlieferung zu beschäftigen. Als ich von 1963 bis 1968 im Serhed (der Gegend von Kars in Nordkurdistan, d.Ü.) Nachforschungen über das Leben von Evdalê Zeynikê anstellte, kam ich zur Erkenntnis, dass er nicht nur ein großer Dichter und Volkssänger. sondern auch ein einzigartiger Epensänger gewesen sein muss. Er hatte die berühmten kurdischen Epen Memê Alan, Kerr und Kulik, Siyabend und Xecê in Strophen gesetzt. Aber Evdalê Zeynikê versah sie auch mit neuen Tonarten (Makam), er sang sie in seinen eigenen Melodien, ja man kann mit Fug und Recht sagen, dass er sie neu belebte.

Auf der Suche nach diesen Epen türmten sich beträchtliche Schwierigkeiten vor mir auf. Verschiedene Sänger und Geschichtenerzähler hielten den Mund aus Angst, andere gaben mir aus purem Unbegreifen über mein Vorhaben nichts bekannt. Sie sagten: "Hast du nichts anderes zu tun, als dir den Kopf über solche Sachen zu zerbrechen?" Einige Male wurde ich auch angezeigt.

Die Geschichte von Kerr und Kulik härte ich das erste Mal in der Fassung von Zibetê Emo. Er hatte Strophen und Melodie von Schülern von Evdalê Zeynikê übernommen. Später gelangte ich in den Besitz von drei Varianten des Epos (von Kazoyê Garisiya, Tewfiqê Bedih und Heciyê Cindî). Die Variante von Kazo war die reinste und glich in der Art derjenigen von Zibet, aber auch sie hatte Lücken. Ich fragte herum, ließ andere forschen und ergänzte die Geschichte, soweit es in meinen Möglichkeiten stand.

Drei Jahre lang suchte ich nach Zibets Adresse. Schließlich vernahm ich, dass er in einem Dorf bei Gaziantep wohne. Wir sprachen übers Telefon miteinander, aber ein Treffen zwischen uns kam nie zustande. Wir werden uns eines Tages sehen; sollte er noch etwas zur vorhandenen Fassung ergänzen wollen, so werden wir dies in die nächste Auflage aufnehmen. Die Geschichte ist nun schon so viele Jahre in meinem Besitz, dass ich eine Veröffentlichung nicht noch länger herauszögen will.

Noch ein Wort zur Form des vorliegenden Epos. Die Epensänger wechseln zwischen Prosa und Vers, um Monotonie zu vermeiden. Der Vers betont emotionale Höhepunkte oder dient der unterhaltenden Beschreibung. Der Vortrag wird in der Regelinstrumental begleitet.

Ahmet Aras
İzmir, März 1992




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