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Ich war bei den Kurden


Auteur :
Éditeur : Styria Date & Lieu : 1980, Graz
Préface : Pages : 212
Traduction : ISBN : 3-222-11263-0
Langue : AllemandFormat : 135x210 mm
Code FIKP : Liv. Ita. Sit. Ich. 532Thème : Général

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Ich war bei den Kurden

Ich war bei den Kurden

Fritz Sitte

Styria

Fritz Sitte hat sich die Informationen für dieses — sein zehntes — Buch, wie bei ihm üblich, durch eine abenteuerliche „Reise“ direkt aus dem iranischen Krisengebiet geholt. In Ostanatolien überschritt er illegal die türkisch-persische Grenze, mußte zu Fuß und mit Maultieren über etliche Dreitausender und durch wilde Schluchten Kurdistans. Er wurde von seinen kurdischen Freunden als Kurde verkleidet und passierte so in einem Land-Rover drei Straßensperren des Khomeini-Militärs, um bis in das Kurden-Hauptquartier zu gelangen. Fritz Sitte wurde bei seinem fluchtartigen Rückmarsch von einem Greifer-Kommando der iranischen Revolutionswächter verfolgt, doch gelang es dem Autor, zu entkommen und all sein Material heil nach Europa zu bringen...



Seit Jahrhunderten kämpfen die Kurden um ihre völkische und politische Einheit. Sie kämpfen um die Freiheit und ihre Selbstbestimmung. Vorläufig letzter Akt in diesem Drama: der Kampf der Kurden in den wilden Bergen des Grenzgebietes zwischen dem Iran Khomeinis und dem Irak. Vom bärtigen Revolutionswächter in der heiligen Stadt Ghom vorerst gebraucht, um Schah Reza Pahlevi zu verjagen, wurden die Kurden von den Mullahs nur mit Versprechungen abgefertigt, die nie eingelöst wurden. Darum griffen sie auch im Iran wieder zu den Waffen, während ihre Brüder im Irak bereits seit Jahren einen unermüdlichen Kampf führen.

Für die Kurden ist dieser Kampf etwas, das in über zwei Jahrtausenden mit ihrer Geschichte untrennbar verbunden ist. Ihr unbeschreiblicher Stolz und ihre Kampffreudigkeit waren neben ihren fast unangreifbaren Territorien auch die Ursache, daß sie sich keinem Großreich oder Volk eingliedern ließen: nicht den Persern, nicht den Römern, nicht den Arabern, nicht den Mongolen und nicht den Türken. Sie wurden in diesen Kämpfen zwar blutig geschlagen, aber nie vernichtet. Wenn es notwendig war, zogen sie sich in ihre unwegsame Gebirgswelt zurück.

 



VORWORT


(Übersetzung des Vorwortes von
Dipl.-Ing. Sami Rachman, Generalsekretär
der »Kurdischen Demokratischen Partei - Irak«)


Die Bemühungen von zahlreichen Journalisten, über die Kurden und Kurdistan zu berichten, sind bedauerlicherweise untergegangen und mißlungen, weil ihre Unterlagen und Filme bei der Grenzüberschreitung von den Behörden (Gendarmerie) beschlagnahmt worden sind. Glücklicherweise ist es diesmal unserem Freund Sitte gelungen, sämtliche Unterlagen, Filme und Dokumente für dieses Buch nach Europa zu bringen.

Dieses Buch ist in einer Zeit geschrieben worden, die für die Kurden und ihre nationale Befreiungsbewegung sehr bedeutend ist. Auf seinem Weg zu den »Pesch Merga« in Kurdistan hatte Herr Sitte viele Schwierigkeiten zu überwinden. Er mußte die »künstlichen Grenzen« (Staatsgrenzen), durch die Kurdistan aufgeteilt und zerrissen ist - die jedoch von den Kurden nicht anerkannt werden -, illegal überschreiten. Herr Sitte hat nicht gewußt, daß die Gendarmerie ihn verfolgt hat, um so seine Stimme zum Schweigen zu bringen.

Wir schätzen es außerordentlich, daß ein Journalist ein Buch wie dieses über den Kampf der Kurden und über Kurdistan geschrieben hat. Es ist umso wertvoller, jetzt darüber zu berichten, weil sich die Kurdische Befreiungsbewegung in einer sehr wichtigen Periode befindet. Zwei Aufstände sind im irakischen und iranischen Kurdistan entflammt. Es sind zwei Ströme, die von einer Quelle fließen: dem Kampf der Kurden gegen den Imperialismus für eine nationale und soziale Befreiung. Aber es ist eine sehr bedenkliche Tatsache, daß viele Männer in der Kurdenführung diese Motive ignorieren und nicht anerkennen wollen. Die bedrohlichen Faktoren, welche die Kurdische Nationale Befreiungsbewegung hemmen, sind heute nicht weniger gefährlich, als sie es vorher waren. Aber die Kräfte unserer Nation sind heute wesentlich stärker als je zuvor, und das betrifft die sichtbaren und unsichtbaren Kräfte.

Wir sind der Überzeugung, daß es in dieser Periode des Befreiungskampfes sehr gefährlich ist, eine Verbindung mit unseren strategischen Feinden zu suchen. Diese Suche nach einer Vereinbarung mit unseren Feinden wird aber von manchen Kurdenführern aus persönlichem Interesse befürwortet und wird von utopischen Führungsansprüchen geleitet.
Es stellt sich die entscheidende Frage, ob die Kräfte unseres Kurdenvolkes diese drohende Gefahr abwehren können.
Wir glauben, daß Herr Sitte die Scheinwerfer auf diese Schwierigkeiten unserer Befreiungsbewegung richtet und die Zusammenhänge entdecken wird. Diese Aufdeckung ist sehr wichtig, weil bestimmte Elemente hinter diesen Bestrebungen stehen, die ihre Rolle mit einer starken Maske tarnen, damit sie von den Massen nicht erkannt werden.
Wir danken unserem Freund Sitte für all seine Bemühungen, die Stimme für Millionen unterdrückter Kurden in der Welt zu erheben, und wünschen ihm viel Erfolg.

Sami Rachman
Generalsekretär der
Kurdischen Demokratischen
Partei - Irak

15. Oktober 1979 (Iran)



Vorbemerkung Des Autors

Obwohl ich oft danach gefragt wurde, weiß ich nicht genau, warum mich von jeher das Kurdenproblem auf so rätselhafte Weise fasziniert und geradezu magisch angezogen hat. Wahrscheinlich ist auch dabei - wie bei den meisten meiner Buchreport-Themen, bei denen ich mich persönlich, beruflich und gefühlsmäßig engagiere - die nüchterne Tatsache ausschlaggebend, daß eine unterdrückte schwache Minderheit verzweifelt, aber im Recht gegen eine legalisierte brutale Staatsmacht um prinzipielle Menschenrechte kämpft. Ganz selbstverständliche Rechte und Freiheiten im freien Westen, über die man bei uns überhaupt nicht mehr nachdenkt oder diskutiert, sind in so manchen düsteren politischen Wetterwinkeln unserer Welt Wunschtraum und Fernziel von Völkern oder Volksgruppen. Wenn unsere hochgejubelte UNO ihre weltweit hinausposaunte »Charta der Menschenrechte« mit allen Rechten der Selbstbestimmung als Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit selbst beweihräuchert, aber deren Einhaltung bei ihren Mitgliedstaaten nicht anmahnt, so darf es niemanden verwundern, wenn sich Minderheiten und Nationalitätengruppen auf diese hoch und heilig garantierten Rechte berufen und selbst zu den Waffen greifen, um diese Rechte für sich zu erkämpfen. Solange brutale Regierungen derartige Bemühungen und Forderungen mit Bomben, Napalm, Massaker, Kerker, Genozid und Massendeportationen beantworten, wird es Konflikt- und Krisenherde geben. Und solange Erdölinteressen, Rohstoffreserven oder irgendwelche Militärpakte als Argumente oder Begründungen dafür dienen, daß die Welt Augen und Ohren verschließt, wenn Menschenrechte verabscheuungswürdig mit Füßen getreten, wenn ganze Völker mit Brachialgewalt niedergeknüppelt und dezimiert ...

 




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