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Grammatik der Zaza-Sprache


Auteur :
Éditeur : Wissenschaft & Technik Verlag Date & Lieu : 1998, Berlin
Préface : Pages : 730
Traduction : ISBN : 3-928943-96-0
Langue : Allemand, KurdeFormat : 175x245 mm
Code FIKP : Liv. Ger. Kur. Sel. Gra. N° 4508Thème : Linguistique

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Grammatik der Zaza-Sprache

Grammatik der Zaza-Sprache

Zülfü Selcan

Wissenschaft & Technik Verlag

Die bisher von Oskar Mann - Karl Hadank (1932) und Terry Lyn Todd (1985) durchgeführten grammatischen Untersuchungen über die in Ost-Ana-tolien beheimatete Zaza-Sprache betreffen nur den südlichen Dialekt.

In diesem Buch wird die Struktur des linguistisch noch nicht erfaßten Nord-Dialekts, dessen Kerngebiet die Dersim-Region ist, beschrieben.
Damit wird diese Wissensenslücke geschlossen und durch die ausführliche Darstellung des Nord-Dialekts die Grundlage für einen Gesamtüberblick über den Bau des Zaza geschaffen.
Im ersten Teil wird die Thematisierung des Zaza in den wissenschaftlichen Publikationen behandelt, wobei sprachwissenschaftliche Resultate und Aussagen, den irrigen, teilweise politisch motivierten Ansichten gegenübergestellt und kritisch diskutiert werden. Dabei wird die Abgrenzung des Zaza zum Kurmandji, Sorani und Neupersischen sowie zu anderen Sprachen durch zahlreiche phonologische, morphologische und syntaktische Vergleiche verdeutlicht und seine Stellung innerhalb der neuiranischen Sprachen präzisiert. Das bis Anfang 1992 in der Türkei verbotene Zaza konnte sich trotz massiver Unterdrückung in der Heimat in westeuropäischen Ländern, insbesondere nach 1976, unter freiheitlicheren Bedingungen zu einer neuen Schriftsprache entwickeln. Der Wille der Zaza-Bevölkerung, ihre kulturelle und ethnische Identität zu bewahren, hat zu einem wachsenden Bewußtsein für die Erhaltung des sprachlichen und kulturellen Erbes geführt, so daß inzwischen zahlreiche Bücher und Zeitschriften erschienen sind, deren Zahl stetig zunimmt.



VORWORT

Die vorliegende Arbeit ist eine überarbeitete Fassung meiner Dissertation, mit der ich im Juli 1995 am Fachbereich für Kommunikations- und Geschichtswissenschaften (Institut für Linguistik) der Technischen Universität Berlin promovierte.
Der lange Forschungsprozeß reicht bis 1975 zurück, als ich neben meinem Ingenieur-Studium (Maschinenbau) den ersten Versuch unternahm, eine Zaza-Grammatik (in Türkisch) zu schreiben, die jedoch nicht veröffentlicht wurde. Auch während meiner anschließenden mehrjährigen ingenieurwissenschaftlichen Tätigkeit an einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft setzte ich meine Beschäftigung mit der Zaza-Sprache und der Verschriftlichung mündlicher Volksliteratur fort.
Das weiterführende Studium am Institut für Iranistik der Freien Universität Berlin -Geschichte der iranischen Sprachen, Neupersisch - und am Institut für Linguistik der TU Berlin - Allgemeine Linguistik - war für mich die Ausgangsbasis für eine Strukturuntersuchung des Zaza.
Zu danken habe ich Prof. Dr. Georg Hincha (TU Berlin), der meine Arbeit betreute, dem Fachbereich, der sie annahm, Prof. Dr. Rüdiger Schmitt (Univ. Saarland) und Prof. Dr. Werner Sundermann (Humboldt-Univ. Berlin) für ihre Teilnahme am Promotionsverfahren.
Ganz besonders bin ich Prof. Dr. Jost Gippert (Univ. Frankfurt a. M.) zu Dank verpflichtet, der die Arbeit gründlich las und wertvolle Korrektur- und Verbesserungsvorschläge machte.
Allen meinen Informanten danke ich für ihre Hilfe bei der Beschaffung des benötigten Sprachmaterials; unter ihnen möchte ich Ali Halat hervorheben, der mir während der Entstehungszeit der Arbeit mit großer Geduld und Hilfsbereitschaft jederzeit zur Verfügung stand. Schließlich gilt mein Dank auch allen Freunden und Bekannten, die mich auf verschiedene Weise unterstützten.

Berlin, 5. April 1998

Z. Selcan

Einleitung

1. Sprachraum des Zaza
Die Zaza-Sprache ist in Anatolien in den folgenden 23 Provinzen verbreitet:¹
Dersim (Tunceli)
Erzincan Erzurum
Muş (Varto)
Sivas (Zara) Kayseri (Sariz)
Gûmûşhane Nigde
Tokat Yozgat
Sakarya (Adapazan) Bingöl Bursa/Kestel, Soganli Elazig
Urfa
Adiyaman
Malatya
Isparta Diyarbakir
Bitlis
Siirt
Das (traditionelle) Verbreitungsgebiet der Zaza-Sprache läßt sich nach dem heutigen Kenntnisstand genau eingrenzen. Dies geht zum Teil aus unterschiedlichen bereits publizierten Quellen hervor, die sich ergänzen. Eigene Ergebnisse bestätigen vorhandene Angaben, präzisieren diese oder schließen Wissenslücken. Als Kriterium für die Sprachraumfeststellung galt die Befragung der Informanten (vgl. Abschnitt 4., Anhang: 39.1, 39.2) nach der kleinsten Gemeinde, d. h. nach den Dörfern, so daß sich daraus ein genaues Bild über das Verbreitungsgebiet der Zaza-Sprache ergab. Im Anhang wird der Zaza-Sprachraum anhand der türkischen Verwaltungshierarchie Vilayet-Kaza-Bucak ‘Provinz-Kreis-Bezirk’ tabellarisch aufgeführt. Aus Platzgründen werden die den einzelnen Bezirken (Bucak) zugehörigen Dörfer, in denen das Zaza gesprochen wird, nicht aufgeführt.
Zaza in Kasachstan
Auf meine Frage nach Zaza-Sprechem in der (ehemaligen) Sowjetunion schrieb mir K. K. Kurdoev aus St. Petersburg, dem ehemaligen Leningrad, in seinem Brief vom 28.2.1978 folgendes:
„Ich kann sagen, daß Baturn sich in der Sowjetunion, im Land der Georgier, in der Nähe des Schwarzen Meeres befindet. Im Jahre 1939 war ich hingegangen; im westlichen Gebiet Batums gab es ein Zaza-Dorf; es war 30 km von Batum entfernt; in diesem Dorf zeichnete ich Texte im Zaza-Dialekt auf. Die Regierung siedelte auch sie während des Krieges um und vertrieb sie nach Zentralasien. ”¹ ²
Zum Siedlungsort der ‘Kurden’ in Zentralasien macht Kurdoev folgende Angaben:³ Usbekistan: in der Nähe von Taskent und in der Golodnoj-Steppe; Kirgisien: in Osskaja oblast ’ und Dzalalabad; Kasachstan: in der Nähe von Alma-Ata.
Aus einer Bemerkung Kurdoevs in seinem o. g. Brief - '... die Hälfte der Zaza nennen sich Kurde’ (nîvê zazan xwe hesab dikin kurd) - ist zu schließen, daß er offenbar vermied, mir den genauen Aufenthaltsort der Zaza zu nennen, weil er sie zu …

¹ Vgl. dazu die Karte über die Verwaltungseinteilung der Türkei, 1983.
² Im Kurmandji-Original heißt es: „Batuma ez dibêjim, li Sovêtîstanêdaye, li welatê Gircan-daye, nêzîkî (li ber) behra Reşe. Sala 1939 ez çûbûme wêderê, la alîyê rojavaya Batumê gundekî zaza hebû, sê kîlomêtir ji Batume dur bû, min li wî gundîda têkst ji zaravê zazan nivîsîn. Wextê şer hukmetê ew ji wê derê rakirin, muhacirî Asîya Navîn kirin.”
³ K. K. Kurdoev, Grammatika kurdskogo jazyka, Moskva 1978, S. 21-21; vgl. auch derselbe, Kurdskij jazyk, Moskva 1961, S. 8.

 




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