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Tourismus — Freizeit — Erholung


Auteur :
Éditeur : Technischen Universität Date & Lieu : 1983-04-22, Berlin
Préface : Pages : 422
Traduction : ISBN :
Langue : AllemandFormat : 140x210 mm
Code FIKP : Liv. Ger. Gen. Shw. Tou. N° 2884Thème : Général

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Tourismus — Freizeit — Erholung

Tourismus — Freizeit — Erholung

Shakhawan Shwan

Technischen Universität

1. Die Lage und die Grenzen des Untersuchungsgebietes
1.1. Die Lage und die Grenzen des Irak im Nahost-Baum
Um die Lage der Region Tschustan erfassen zu können, ist es notwendig, sich die Lage und die Grenzen des Irak im Orient vor Augen zu führen.
Irak ist das Land zwischen Euphrat und Tigris. Es wurde schon von den alten Griechen erwähnt: Mesopotamien - das Zweistromland. Im Altertum besiedelten dieses Gebiet die unterschiedlichsten Zivilisationen, so die Sumerer, Babylonier, Assyrer, Akkaden, Kildanen und andere. Noch heute findet man bei archäologischen Ausgrabungen Zeugnisse ihrer Kulturen.
In der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel, zwischen 37° 25'und 29° 5' nördlicher Breite ...



VORWORT

Herrn Prof. Lutz Lehmann danke ich für die wissenschaftliche Betreung und für die Unterstützung während meiner Arbeit an dieser Dissertation.
Auch Herrn Prof. Martin Daub möchte ich für seine Teilnahme an meiner Prüfung danken.

Besonders danke ich meiner Frau für die Hilfe bei der sprachlichen Korrektur.

Nicht zuletzt danke ich meinen Landsleuten und Verwandten für die Mühe bei der Materialbeschaffung und für die Unterstützung beim Entstehen dieser Arbeit.

Berlin, den 30.April 1983

Shakhawan Shwan

0. Einleitung

Das irakische Kurdistan, in dem ich geboren wurde, hat in den letzten Jahrzehnten häufig nur dann von sich reden gemacht, wenn es über politische Konflikte bzw. militärische Auseinandersetzungen zwischen den hier ansässigen Kurden und den ständig wechselnden
irakischen Regierungen zu berichten gab.

Nach Beendigung meines Architekturstudiums reifte in mir allmählich der Gedanke, eine Arbeit Uber Tourismus und Erholung in der Region Tschustan zu schreiben, da einmal zu Beginn der 70er Jahre ein Aufschwung des Tourismus in den Entwicklungsländern zu verzeichnen war und zum anderen eben meine Heimat viele natürliche Voraussetzungen und Bedingungen besitzt bzw. erfüllt, die die Grundlage beim Aufbau eines Tourismus- und Erholungswesens bilden.

Um.diese Idee verwirklichen zu können, bemühte ich mich um Betreuer für meine geplante Arbeit. Bedauerlicherweise war niemand bereit, diese Aufgabe auf Grund der bestehenden Meinung, Tourismus ist nur in Gebieten möglich, die dem Entwicklungsniveau der europäischen Länder nahekommen und die an internationale Tourismusgesellschaften angeschlossen sind, zu übernehmen.

Deshalb gebührt an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Lutz Lehmann mein aufrichtiger Dank, da er trotz der bestehenden Probleme und Schwierigkeiten bereit war, mich bei meiner Arbeit zu betreuen.

Zwischen 1973 und 1975 hielt ich mich in meiner Heimat auf und wurde so an Ort und Stelle mit den bestehenden Verhältnissen und Problemen konfrontiert.

0.1. Problemstellung
Die Region Tschustan ist eine der rückständigsten Regionen der Erde. Der niedrige Lebensstandard der Bevölkerung wird sichtbar in der z. T. sehr mangelhaften Ernährung, in den schlechten Wohnbedingungen und Versorgungseinrichtungen, im Fehlen von technischer Infrastruktur und jeglichen sanitären Einrichtungen sowie in der ungenügenden Bildung und Gesundheitsfürsorge.

Hinzu kommt die ständige Zunahme der Bevölkerung bei unzureichendem Wachstum der landwirtschaftlichen Produktion.

Die in den Entwicklungsländern allgemein übliche Landflucht wird in der Region noch verstärkt durch die Zwangsumsiedlungen der ansässigen Bevölkerung in andere Gebiete oder in Städte. Als Begründung dafür werden die laufenden politischen Unruhen genannt. So hat die städtische Bevölkerung in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen. Die Städte sind diesem Bevölkerungsansturm in keiner Weise und auf keinem Gebiet gewachsen.

An den Stadträndern entstanden Slums, es besteht oft einchaotischer Straßenverkehr, es herrscht ein Mangel an Bildungs-, Versorgungs-und Gesundheitseinrichtungen sowie eine unzureichende Wasser-und Energieversorgung u. a. m..

Für die zum größten Teil mangelhaft ausgebildete und unqualifizierte ländliche Bevölkerung gibt es in den Städten nur begrenzte Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten.

Es ist eine Gesellschaftsstrukturänderung im Gange, die sich äußert in sozialer Desorganisation, in Unzufriedenheit und Mutlosigkeit der Bevölkerung und im verstärkten Auftreten von Gewalt und Kriminalität.
Das Pehlen eines wissenschaftlich fundierten Raumordnungsplanes, schwache und ungenügende Infrastrukturausstattungen, fehlende Organisation und Fachkräfte sind weitere Probleme, die jedoch den gesamten Irak betreffen.

0.2. Wahl des Themas und die Zielsetzung
In vielen Ländern aller Kontinente, die allgemein als Entwicklungsländer kategorisiert werden, wird die Meinung vertreten, daß dem Fremdenverkehr bei der weiteren Entwicklung eine vorrangige Bedeutung zukommt. Diese Meinung, daß der Tourismus der Hauptfaktor der Entwicklung einer Region oder eines ganzen Landes ist, wird auch von offiziellen Stellen der irakischen Regierung vertreten. Es ist sogar soweit gekommen, daß die Regierung unter Entwicklung der Region Tschustan nur den Aufbau von Tourismus versteht und so fast ausschließlich in diesen Bereich investiert.

Angesichts dieser scheinbar so großen Bedeutung des Tourismus ist es Jedoch verwunderlich, daß Uber Aufbau und Auswirkungen des Fremdenverkehrs in den Entwicklungsländern bisher nur wenige Studien vorliegen.

Für mich war das ein weiterer Grund, eine Arbeit über diese Problematik zu versuchen.

Ich habe mir dabei die Fragen gestellt, ob der Tourismus tatsächlich ein Faktor der Entwicklung ist, ob und wie er die Natur, die Menschen und ihre Kultur beeinflußt, was seine ökonomischen Auswirkungen sind und ob sieh der Tourismus allgemein positiv oder negativ auf die Region auswirkt.

Um diesen Fragenkomplex so gut wie möglich beantworten zu können, mußte ich mich mit der Thematik des Tourismus ausführlich und gründlich befassen.

Eine wissenschaftliche Untersuchung über den Tourismus ist ohne das Analysieren regionaler Faktoren wie z. B. der Topographie, des Klimas, der Vegetation, der Landwirtschaft, der Siedlungsund Infrastruktur sowie der Kultur eines Gebietes unvollständig.

Gleichzeitig muß man die soziokulturellen Auswirkungen des Tourismus untersuchen. Aus diesem Grunde bin ich zweimal nach Hause gefahren, um mir die dazu notwendigen Unterlagen zu besorgen. Des weiteren erschien es mir wichtig, mich mit der Touristik-Politik der irakischen Tourismusbehörde vertraut zu machen, um deren Vorstellungen, Pläne und Ziele besser verstehen und einschätzen zu können. Die zu meiner Arbeit erforderlichen Karten mußte ich selbst fertigen, da bisher nur sehr wenige vorliegen.

Ziel meiner Arbeit ist die Schaffung der Grundlage einer allgemeinen Regionalplanung in der Region Tschustan, wobei der Tourismusaufbau ein Faktor bei der Entwicklung der Region sein soll.

Meine Arbeit soll nicht als Modell bei der Planung eines Tourismus für Tschustan dienen, sie soll vielmehr Vorschläge geben und erforderliche Maßnahmen aufzeigen, die einen gesunden Tourismusaufbau in der Region ermöglichen könnten.

Teil 1 - Die Bestandsaufnahme

I- Die natürlichen und naturr¨ichen Faktoren der Region
Tschustan und Ihre Bedeutung für den Fremdenverkehr

1. Die Lage und die Grenzen des Untersuchungsgebietes
1.1. Die Lage und die Grenzen des Irak im Nahost-Baum
Um die Lage der Region Tschustan erfassen zu können, ist es notwendig, sich die Lage und die Grenzen des Irak im Orient vor Augen zu führen.
Irak ist das Land zwischen Euphrat und Tigris. Es wurde schon von den alten Griechen erwähnt: Mesopotamien - das Zweistromland. Im Altertum besiedelten dieses Gebiet die unterschiedlichsten Zivilisationen, so die Sumerer, Babylonier, Assyrer, Akkaden, Kildanen und andere. Noch heute findet man bei archäologischen Ausgrabungen Zeugnisse ihrer Kulturen.
In der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel, zwischen 37° 25'und 29° 5' nördlicher Breite sowie zwischen 48° 45' und 34° 12' östlicher Länge erstreckt sich der Irak. Im SUdwesten des asiatischen Kontinents liegt die arabische Halbinsel, an die sich im Nordosten der Irak anschlieSt (22/S. 1).
Der Irak besitzt eine Fläche von 438 466 km^ und ist in 18 Regierungsbezirke (Muhafazaten) gegliedert. Nach der 1977 durchgefühten Volkszählung beträgt die Einwohnerzahl 12 129 991 (23/S. 1).

1.1.1. Die geographische und historische Einteilung des Irak
Der Irak wird nach geographischen und geschichtlichen Faktoren in 3 Gebiete eingeteilt:
a) Der Nordteil wird auch "irakisches Kurdistan" genannt und besteht aus den Regionen Tschustan und Germian (24/S. 6).
Dieses Gebiet bezeichnete man im Osmanischen Reich und bis Ende des 1. Weltkrieges als "Wilayet Mosul”, zu dem die Muhafazaten Kirkuk, Sulaimanie, Erbil, Nineveh und einige Orte des Muhafazat Diala gehören. Die Himrln-Bergkette bildet die natürliche Grenze zum Mittelteil des Irak (21/S. 32).
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