Kurden Heute
Fadel Khalil
Europaverlag
Erschien im Falle Kuwaits den USA und ihren UN-Alliierten zur Verteidigung ihrer Interessen jedes Mittel angebracht, reagierte die freie Welt auf den Massenexodus und die Vertreibung von zwei Millionen Kurden im Nordirak mit Gleichgültigkeit, medialer Entrüstung und »humanitären Maßnahmen«. Während der NATO-Partner Türkei den Flüchtlingen den Abstieg aus den Bergen verweigerte, die anlaufende Hilfe ausländischer und internationaler Organisationen behinderte und der Krieg gegen die Zivilbevölkerung weiterging, diskutierten die Vereinten Nationen über die Einrichtung einer Sicherheitszone.
Die dritte, um neun Kapitel erweiterte Auflage von »Kurden heute«, dass mit der politischen Entwicklung des Nahen Ostens nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches im Jahr 1918 einsetzt, trägt den blutigen Auseinandersetzungen der letzten Jahre Rechnung und dokumentiert die Niederschlagung des Kurdenaufstandes, die Flüchtlingssituation 1990/91 und die Ereignisse im Irak, im Iran und in der Türkei.
Mit der Akribie des Historikers und dem Engagement des Betroffenen gelingt dem Autor eine ebenso umfassende wie präzise Darstellung der Geschichte des politischen Umgangs mit seinem Volk, dem nach wie vor die elementarsten Lebensrechte bestritten werden.
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