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Im Reiche des silbernen Löwen, band 1


Auteur :
Éditeur : Pawlak Verlag Date & Lieu : 1983-01-01, Berlin
Préface : Pages : 320
Traduction : ISBN :
Langue : AllemandFormat : 115x175 mm
Code FIKP : Liv. De. Gen. 1833Thème : Général

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Im Reiche des silbernen Löwen, band 1


Im Reiche des silbernen Löwen, band 1

Karl May

Pawlak Verlag

Karl May (geb.1842 in Hohenstein-Ernsttahl, gest. 1912 in Radebeul bei Dresden) gehört zu den meist gelesenen Reiseschriftstellern der Welt.

Seine im Vorderen Orient, Nord- und Südamerika sowie in Deutschland spielenden Abenteuergeschichten mit den berühmten Romanhelden Winnetou, Old Shatterhand, Hadschi Halef Omar u. a. sind für Erwachsene wie für Jugendliche gleichermaßen zeitlos faszinierend.

70 Jahre nach dem Tod dieses weltbekannten Autors legen wir jetzt seine Reiseerzählungen in 74 Bänden ungekürzt als besonders preiswerte Taschenbuchausgaben vor.



ERSTES KAPITEL

Dschafar

Wohl die meisten meiner Leser kennen Winnetou, den Häuptling der Apatschen, den edelsten Indianer, den besten und treusten Freund, den ich gehabt habe; Sie wissen jedenfalls auch, daß und wie er gestorben ist. Er erhielt im tiefen Krater des Hancock-Berges im Kampfe gegen die Sioux eine Kugel in die Brust und verschied kurze Zeit darauf in meinen Ahnen. Wir schafften seine Leiche nach den Gros Ventre-Bergen und begruben sie dort im Tale des Metsur-Flusses. Mir blieb die traurige Pflicht, nach dem Süden zu reiten, um den Apatschen zu melden, daß ihr geachtetster und bewundertster Anführer nicht mehr am Leben sei.

Das war ein Ritt, an den ich noch heute am liebsten gar nicht denken mag. Winnetous Tod hatte mich so tief ins Leben getroffen, daß ich ein ganz anderer geworden war. Sonst immer heiter und voller Vertrauen auf mich selbst, brachte ich es jetzt nicht zum leisesten Lächeln, und aller Lebensmut schien mir abhanden gekommen zu sein. Ich wollte allein mit mir sein und mied die Menschen, und mußte ich auf meinem einsamen, weiten Ritte ja einmal in einem Fort oder einer Ansiedlung vorsprechen, so tat ich dies in kürzester Weise und machte mich so schnell wie möglich wieder davon.

Ich kann freilich nicht sagen, daß die Leute, mit denen ich da zusammentraf, sich so gegen mich verhalten hätten, daß mir der Gedanke gekommen wäre, länger, als ich beabsichtigt hatte, bei ihnen zu bleiben. Nein, sie schenkten mir ganz im Gegenteile so wenig Beachtung, als ob ich für sie gar nicht vorhanden sei, und ich bekam, wenn ich weiterritt, kaum einen Gruß zu hören. Der Grund davon lag in meiner äußeren Erscheinung.

Es muß nämlich erwähnt werden, daß ich mit Winnetou nach dem Hancock-Berge gegangen war, um eine Anzahl Settlers, welche wir kannten, aus der Gefangenschaft der Sioux-Ogellalah zu befreien. Dies gelang uns, wurde aber mit dem Tode Winnetous bezahlt. Als wir ihn begraben hatten, entschloß sich ein Teil der Weißen, im Tale des Metsur-Flusses zu bleiben und da eine Ansiedlung zu gründen. Ich half ihnen dabei, und so kam es, daß ich den Ritt zu den Apatschen erst längere Zeit später antrat.

Im Laufe dieser Zeit war mein Jagdanzug so defekt geworden, daß ich gezwungen war, ihn durch einen andern zu ersetzen; da es aber im wilden Westen kein Kleidermagazin gab, so war ich froh, als mir einer der Settler einen selbstgefertigten Anzug anbot, eine Kleidung von der Art, wie die Hinterwäldler sie zu tragen pflegen, von blauer Leinwand, selbst erbaut, selbst gesponnen und gewebt und auch selbst zugeschnitten und zusammengenäht. So ein Anzug hat natürlich keine Spur von Schnitt; die Hose gleicht einer zusammengehängten Doppelröhre; die Weste ist ein kleiner Sack ohne und der Rock ein großer, langer Sack mit Ärmel. Und da der meinige eigentlich für eine ganz andere Figur bestimmt gewesen war, so läßt es sich denken, daß ich in diesem Habite keine allzu bewundernswerte Rolle spielte. Ich sah wohl allem andern aber nur keinem Westmanne ähnlich, und da mein jetziges wortkarges, menschenscheues Wesen dazu kam, so war es ganz natürlich, daß ich nirgendwo die Beachtung fand, welche Old Shatterhand sonst überall zu erregen pflegte.

So war ich im Verlaufe von zwei Wochen in die Nähe des Nord-Canadian gekommen. Ich ritt über eine weite, ebene Prärie, auf welcher inselartige…




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